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Neuer Verein und konkrete Berufspläne Martin Ludwig: Wechsel zum 1. FC Merseburg und Studium in Halle

Von Olaf Wolf 21.06.2019, 08:01
Dem Fußball bleibt Martin Ludwig auch nach seinem Abschied vom HFC treu - er wechselt zum 1. FC Merseburg.
Dem Fußball bleibt Martin Ludwig auch nach seinem Abschied vom HFC treu - er wechselt zum 1. FC Merseburg. Eckehard Schulz

Merseburg - Dem 1. FC Merseburg ist ein echter Coup gelungen. Der Verein, augenblicklich noch als Imo Merseburg firmierend, sicherte sich die Dienste von Ex-HFC-Profi Martin Ludwig. Erst vor wenigen Tagen hatte der 20-jährige Stürmer seinen Vertrag mit dem Halleschen FC im gegenseitigen Einvernehmen aufgelöst. Die Entscheidung, die Martin Ludwig traf, hing keinesfalls mit den wenigen Einsätzen der abgelaufenen Saison zusammen.

„Sicherlich war es ein Seuchenjahr für mich“, blickt er auf die Saison zurück. Nur zwei Spiele absolvierte er für seinen Arbeitgeber, weitere vier für Halberstadt, an die er ausgeliehen war. „Ich habe zwei Jahre lang nicht durchgängig spielen können, da ich verletzt war. Das war natürlich nicht zufriedenstellend“, erzählt der sympathische Merseburger. In dieser Zeit habe er sich viele Gedanken gemacht. „Priorität hat für mich eine fundierte berufliche Ausbildung, ich muss und will an die Zukunft denken“, lässt er wissen.

Martin Ludwig: Klare Ziele nach der HFC-Zeit

Martin Ludwig hat einen klaren Plan. Sozialpädagogik will er studieren. „Ich habe mich bereits an der Uni in Halle eingeschrieben. Ich hoffe natürlich, dass das klappt“, blickt er nach vorn. Augenblicklich warte er auf seine Studienzulassung. „Und wenn es dieses Jahr noch nichts wird, dann mache ich erstmal ein Freiwilliges soziales Jahr“, ergänzt er.

Martin Ludwig weiß auch schon, wo das passieren könnte. Am Internat der Sportschule in Halle würde er in diesem Fall gern tätig werden. Mit Internatsleiterin Helma Teuscher hätte es bereits Kontakt gegeben. „Aber besser wäre, wenn ich die Studienzulassung bekommen würde“, erklärt Martin Ludwig erwartungsvoll.

Sein neuer Klub aus Merseburg ist für den 20-Jährigen keine Unbekannte. „Ich kenne den Verein, habe ja selbst mal hier gespielt“, sagt er. Auch einige der Spieler seien ihm vertraut. Mit Danny Wagner sei er befreundet, mit anderen Spieler habe in der Vergangenheit schon gemeinsam auf dem Platz gestanden.

Vom HFC nach Merseburg: Martin Ludwig kennt seinen neuen Klub schon

Und auch mit Trainer Recardo Egel hatte er schon Kontakt. „Als er noch Coach in Amsdorf war, habe ich verfolgen können, was er dort erreicht hat. Ich weiß, dass er hier in Merseburg richtig gute Arbeit geleistet hat. Ich ziehe vor ihm den Hut“, meint er voller Respekt.

Recardo Egel selbst ist über das Engagement des Stürmers mehr als erfreut. Er traut Martin Ludwig sogar eine Führungsrolle in der Mannschaft zu. „Ich habe ihn das erste Mal gesehen, als er noch in der A-Jugend gespielt hat. Ich wusste damals schon, dass er die Qualität hat, ganz oben anzukommen“, erklärt der Trainer über seinen neuen Schützling. Er schwärmt regelrecht über ihn, sagt: „Er ist jung, dynamisch und strafraumgeil.“

Als Recardo Egel hörte, dass Martin Ludwig in Halberstadt nicht so glücklich sei, bemühte sich der Verein um den jungen Spieler. „Wenn ich die Möglichkeit habe, einen jungen Perspektivspieler wie ihn zu bekommen, dann ist das eine Super Situation“, erklärt der Coach.

Recardo Egel traut Martin Ludwig Führungsrolle in Merseburg zu

Für ihn steht fest, dass er im Mannschaftsgefüge seines Teams eine besondere Rolle spielen werde. „Seine Aufgabe wird es sein, sich als Führungsspieler zu zeigen. Das ist für ihn sicher eine reizvolle Aufgabe.“ Der Neuzugang aus Halle reagiert sofort auf die Aussage und meint: „Das traue ich mir auf jeden Fall zu. Sicher braucht das noch Zeit und ich die nötige Spielpraxis.“

Seinen neuen und zugleich alten Verein sieht Martin Ludwig nach dem Aufstieg in die Oberliga keinesfalls als „Fahrstuhlmannschaft“. „Das ist eine eingespielte Truppe. Da kann vieles über das Mannschaftsgefüge gehen“, zeigt er sich optimistisch. „Vielleicht werden wir am Anfang einige Probleme bekommen, aber genau da zeigt sich, ob wir eine homogene Mannschaft sind. Ich denke, wir werden uns schnell finden und in der Oberliga mithalten“, blickt er voraus.

1. FC Merseburg sucht weiter nach Verstärkungen

Recardo Egel nimmt diese Aussage gern zur Kenntnis, betont dennoch mit klaren Worten. „Das Engagement von Martin Ludwig ist nicht als Verstärkung zu sehen. Er ersetzt Tarik Reinhard genauso, wie Ricky Bornschein nun Gregor Schlichting ersetzen wird.“

Die Kaderplanung ist mit den beiden Zugängen für Egel keinesfalls abgeschlossen. Man brauche auf jeden Fall noch Spieler. Einige beobachte man daher bereits, stehe in Gesprächen.

„Wir können nur mit einem breiten Kader in der Oberliga bestehen. Martin Ludwig ist für mich ein wichtiger Baustein in der Mannschaft“, meint Recardo Egel noch. Mit dem Trainingsauftakt Anfang Juli kann der „Neue“ dann unter Beweis stellen, ob er diese Qualitäten mitbringt. (mz)