"Lucky Luke raucht nicht mehr" "Lucky Luke raucht nicht mehr": Projekttag in Sekundarschule in Leuna kämpft für Suchtprävention

Leuna - Sachsen-Anhalt ist trauriger Spitzenreiter: Während in Deutschland tendenziell weniger geraucht wird, lässt sich hierzulande keine solche Entwicklung verzeichnen. Über 36 Prozent der Sachsen-Anhalter greifen regelmäßig zum Glimmstängel. Bei den 11- bis 17-jährigen sind es durchschnittlich zwölf Prozent, die nicht ohne Nikotin können. Im Sinne des nächsten Weltnichtrauchertages, der traditionell am 31. Mai begangen wird, hat die August-Bebel-Sekundarschule in Leuna jetzt einen großen Projekttag veranstaltet.
Sekundarschule in Leuna: Projekt „Lucky Luke raucht nicht mehr“
Unter Federführung der Suchtprävention des Saalekreises und eines legendären Comic-Helden wurde viel geboten: Bullenreiten, Streetball, Luftballons, Musik wurden beim Projekt „Lucky Luke raucht nicht mehr“ aufgeboten. Höhepunkt der Veranstaltungen war das erstellte Graffiti Lucky Lukes, dessen Zigarette durch einen Grashalm ausgetauscht wurde.
Die Aussage ist klar: Es wird zum Nichtrauchen aufgerufen. Um die Neugier der Schüler zu wecken, setzten die Veranstalter des Projekttages lieber auf spielerisches, praktisches und kreatives Lernen als auf die trockene Vermittlung von Informationen.
Mit Projekttag auf Gefahr von Tabak-Konsum aufmerksam machen
Dinah Stratenwerth, Bildungsreferentin von Unfairtobacco, ist mit ihrer Ausstellung extra aus Berlin angereist: „Wir beschäftigen uns mit dem Schaden von Tabak am Menschen und der Umwelt und mit dem Weg vom Feld bis zum Konsumenten“, fasst sie zusammen. Bei einem Workshop am vorherigen Tag konnten die Schüler die Reihenfolge der Infotafeln selbst festlegen: „Sie sollten auswählen, was sie am meisten interessiert“, so Stratenwerth.
Der Fokus lag auf der arbeitsintensiven und gesundheitsschädlichen Art und Weise des Tabakanbaus. Im Sinne dessen plädiert Unfairtobacco für Veränderung: „Bildungsarbeit ist unser Schwerpunkt aber wir setzen uns auch politisch ein.“ Zuletzt wurde eine Petition für das Werbeverbot für Tabakprodukte und E-Zigaretten gestartet.
Sekundarschule: Unfairtobacco-Workshops
Grundsätzlich fordert Unfairtobacco die genauere Aufklärung der Tabak-Bauern, verbesserte Arbeitsbedingungen inklusive Schutzkleidung sowie Hilfeleistungen an die Länder, die von sogenannten Rohtabakkonzernen in Abhängigkeit gehalten werden.
Felix aus der 6a hat sich als freiwilliger Helfer des Unfairtobacco-Workshops gemeldet und eine eindeutige Meinung zu diesem Thema: „Ich würde Rauchen am liebsten ganz abschaffen“, gab er zu. In seinem Freundeskreis sei Rauchen nicht üblich, an seiner Schule und in seiner Altersklasse sehe das schon anders aus.
Suchtprävention Saalekreis: Sekundarschule Leuna inzwischen zehnten Station
An der Sekundarschule „Albrecht Dürer“ in Merseburg, an der das Projekt der Suchtprävention Saalekreis vor zwei Jahren schon einmal stattfand, würde seitdem nicht weniger geraucht: „Es Rauchern an einem Tag abzugewöhnen, ist utopisch“, findet Mandy Dongmann, Sozialpädagogin an jener Schule. Die Kampagne selbst fände sie aber dennoch wichtig. „Das Ziel ist, zu informieren und aufmerksam zu machen.“
So sieht das auch Claudia Hammer von der Suchtprävention Saalekreis. Sie betreute das „Lucky Luke raucht nicht mehr“-Projekt bei seiner inzwischen zehnten Station im Saalekreis. Obwohl sie einräumt, dass lediglich drei Schüler den Cowboy zu kennen schienen, sei keine Namensänderung geplant. Auch wenn kaum jemand das Maskottchen kannte, waren Hammers Eindrücke von der Leunaer Sekundarschule positiv. Sie habe mit „engagierten Lehrern und sehr engagierten Schüler“ arbeiten können. Aufgrund des Erfolgs soll das Projekt in ähnlicher Form im kommenden Jahr fortgesetzt werden. (mz)