Kreispokal-Endspiele Kreispokal-Endspiele: Großer Kampf unbelohnt

Merseburg/MZ - Zu zehnt standen sie da, durchnässt, abgekämpft, ausgelaugt, nach über eine Stunde in Unterzahl. Fast genau so lange hatte Germania Schafstädt im Endspiel des Fußball-Kreispokals am 1. Mai im Merseburger Stadtstadion eine knappe 1:0-Führung verteidigt, und das als unterklassige Mannschaft. Bis zur 93. Minute hielt der Traum des Kreisoberligisten. Ehe in der dritten Minute der Nachspielzeit der eingewechselte Landsberger Patrick Busch dann doch noch das 1:1 markierte. Aus stark abseitsverdächtiger Position.
„In so einem Moment weißt du nicht mehr, was du der Mannschaft sagen sollst“, meinte Schafstädts Trainer Ralf Kobylka später, als sein Team nach Verlängerung und dem verlorenen Elfmeterschießen erneut mit leeren Händen dastand. Zum vierten Mal in sechs Jahren hatte Schafstädt das Endspiel erreicht, zum vierten Mal hatte es dieses Match verloren. Fast scheint es, als läge ein Fluch auf den Schafstädtern, zumindest was das Kreispokalfinale angeht. Dabei hatte sich Schafstädt bravourös durch dieses Finale gekämpft, und das trotz der harten Entscheidung in der 22. Minute, als Schiedsrichter Frank Landskron den Schafstädter Andre Zachäus für leichtes Nachhakeln an der Seitenlinie vom Platz stellte, obwohl er das Foul nicht als letzter Mann begangen hatte. Diese „harte Entscheidung ohne Fingerspitzengefühl“, wie es Kobylka nannte, sollte auch so gar nicht zum Stil des Referees passen, der danach mit den beiderseits deutlich sichtbaren Fouls und Nicklichkeiten viel nachsichtiger umging.
Das Schafstädt in der 31. Minute durch Trainersohn Kevin Kobylka mit 1:0 in Führung ging, sprach für die Moral der Mannschaft. Landsberg war bis dahin, wie von einem Landesklasse-Team auch zu erwarten gewesen ist, die spielerisch bessere Mannschaft, blieb aber beim Herausspielen und Verwerten von Chancen blass. Schafstädt verteidigte anschließend mit Mann und Maus die knappe Führung, selbst bei eigenen Eckbällen standen nur drei Germanen in der gegnerischen Hälfte. Landsberg hingegen belagerte förmlich das Schafstädter Tor, ohne Erfolg. Der kam erst in der 93. Minute. Für Kobylka ein Tor, was es nicht hätte geben dürfen. „Ich war selbst Schiedsrichter und weiß, dass man die Schuld nicht bei denen suchen soll. Aber dass das Abseits war, das muss er doch sehen.“
Dass im Elfmeterschießen dann gleich drei seiner Schützen am Landsberger Keeper Sven Klugmann scheiterten, nahm er auf seine Kappe. „Unsere Reihenfolge bei den Schützen war falsch“, sagte er. Trotzdem, er sei stolz auf das Team. Und deshalb gab es trotz der Niederlage eine kleine Feier im Vereinsheim. Und in der kommenden Saison einen erneuten Anlauf.
