Hygienekonzept Hygienekonzept: Theater in Bad Lauchstädt wartet auf Genehmigung

Bad Lauchstädt - Geht es nach René Schmidt, dann findet die kulturelle Zwangspause in Bad Lauchstädt am kommenden Freitag ihr Ende. Dann möchte der Geschäftsführer der Historischen Kuranlagen GmbH (HKA) mit gut zweimonatiger Verspätung in die Sommersaison 2020 starten. Monika Maron soll als Gast des Literarischen Salons im Kursaal an diesem Abend aus dem Roman „Munin oder Chaos im Kopf“ lesen.
Allerdings muss vor dem Kulturstart noch eine Hürde genommen werden, wie Schmidt berichtet: „Das Gesundheitsamt prüft nächste Woche vor Ort unser Gesundheitskonzept.“ Dies sieht eine Reduzierung der Platzkapazitäten im Kursaal von 200 auf 50 Plätze und im Theater von 450 auf 150 vor.
„Ich hoffe, dass die Entscheidung des Gesundheitsamtes spätestens am 3. Juni vorliegt“
„Ich hoffe, dass die Entscheidung des Gesundheitsamtes spätestens am 3. Juni vorliegt“, betont der Theaterchef. Denn im Zweifelsfall müsste er die Ticketkäufer noch über eine Absage informieren. Schmidt hofft aber auf einen positiven Ausgang und begründet dies damit, dass auch professionell organisierte Familienfeiern mit bis zu 100 Personen erlaubt seien: „Da müssen doch eigentlich auch Kulturveranstaltungen möglich sein. Wir haben ja auch bei Familienfeiern in Deutschland in der Regel nicht 100 Verwandte ersten Grades.“
Neben Familienforschung hat sich Schmidt in den vergangenen Tagen mit der Erstellung eines Notprogramms für die kommenden Wochen befasst. Das fällt allerdings deutlich spärlicher aus als der ursprüngliche Spielplan. So sind bis Ende Juli vorerst nur neun Termine geplant: Lesungen, Konzerte. Anfang Juli soll es dann auch wieder die ersten beiden Aufführungen im Goethe-Theater geben.
Vorerst keine Opernaufführungen
Der „Theaterkahn Dresden“ will mit der Komödie „Mann über Bord“ in Lauchstädt gastieren. „Die haben schon Kontakt zum Gesundheitsamt aufgenommen, weil sie eine Sondergenehmigung brauchen.“ Die drei Darsteller müssten sich auf der Bühne näher kommen als 1,50 Meter. In Dresden haben sie dafür bereits die Erlaubnis erhalten. Schmidt hofft, dass das im Saalekreis ebenfalls klappt.
Derweil rechnet der Theaterchef vorerst nicht mit Opernaufführungen. Die seien erst wieder möglich, wenn alle Kontaktbeschränkungen aufgehoben sind, denn Abstände ließen sich im Orchestergraben und den Garderoben des historischen Theaterbaus nicht einhalten.
Gastspiel von Tom Pauls
Spätestens am 14. September brauche er aber wieder volles Haus im Theater, sagt Schmidt. Dann soll das ursprünglich im April terminierte Gastspiel von Tom Pauls nachgeholt werden. Sollte dieser Termin ausfallen, werde es aufgrund des vollen Terminkalenders des Komikers schwer, einen Ersatz zu finden.
Auch wenn noch das Okay des Gesundheitsamtes aussteht, läuft der Kartenvorverkauf für die Veranstaltungen des Sommers. Jenen, die bereits Karten gekauft haben, aber das Risiko scheuen, jetzt eine Veranstaltung zu besuchen, legt das Theater laut Schmidt keine Steine in den Weg: Sie bekommen ihr Geld zurück. (mz)