Handball Handball: Happy End für Schkopau
Merseburg/MZ - So recht schienen die Frauen des MSV Buna Schkopau nicht daran zu glauben, dass sie am letzten Spieltag doch noch Landesmeister Sachsen-Anhalts werden können. Nachdem sie mit einer Niederlage (26:27) in Dessau am vergangenen Wochenende ihre Tabellenführung an die SG Seehausen abgegeben hatten, mussten sie bei einem eigenen Sieg gegen den SV Oebisfelde auf die Schützenhilfe von TV Askania Bernburg hoffen, der in Seehausen anzutreten hatte. Aber das schien für die Bunesinnen kaum realisierbar. Nach einer schwachen Leistung lagen die Gastgeberinnen zur Pause sogar mit 12:13 in Rückstand. „Als ich in der Halbzeit nach einer Mitteilung aus Seehausen verkünden konnte, dass Bernburg führt, schienen unsere Mädels in Halbzeit zwei wie ausgewechselt“, analysierte Mannschaftsleiterin Susann Klemm. Und nach einer guten zweiten Spielhälfte stand ein sicherer 27:19-Sieg zu Buche.
Der Druck schien die Schkopauerinnen in den ersten 30 Minuten irgendwie zu lähmen. Man überließ den körperlich robusten Gästen die Initiative. Die Abwehr stand nicht wie gewohnt und im Angriff tat man sich gegen die zupackenden Oebisfelderinnen sehr schwer. Auch in der Chancenverwertung hatten die Gastgeberinnen arge Defizite. Nachdem der auf die mittlere Aufbauposition gewechselte Lisa Thieme vier Tore in Folge gelangen, lagen die MSV-Frauen in der 25. Minute mit 12:10 in Front. Aber auch dieser Vorsprung reichte bis zur Pause nicht. Aber dann kam die zusätzliche Stimulanz mit der Ansage des Spielstandes in Seehausen.
Und nach dem Ausgleich zum 14:13 von Maria Lassen in der 36. Minute schienen alle Bremsen gelöst. Torhüterin Maria Fritsche lief zur Hochform auf und brachte die Gästespielerinnen mit ihren Paraden fast zur Verzweiflung. So parierte sie in der 55. Minute zwei Siebenmetern einschließlich der Nachwürfe in Folge. Aber da war die Begegnung beim 26:17 eigentlich schon entschieden. Thieme, nun für die angeschlagene Katrin Baier auf der Position am Kreis, Lassen und Ulrike Mittag hatten den Vorsprung mit ihren Treffern deutlich anwachsen lassen.
Nach dem 27:19-Endstand jubelten die Schkopauerinnen über ihren Sieg und den nun vermeintlichen zweiten Tabellenplatz etwas verhalten. Als die Mitteilung über den Bernburger 28:25-Sieg in Seehausen übers Handy eingegangen war, tanzten die Schkopauerinnen im Jubelkreis und skandierten: „Landesmeister.“ Mittendrin Erfolgstrainerin Bianka Eckardt: „Unglaublich, schließlich konnte niemand nach unserem Double-Gewinn des letzten Jahres damit rechnen“, analysierte sie den erneuten Titelgewinn.
Denn in der Schlussphase der Saison hatten die Schkopauerinnen mit Verletzungs- und Krankheitsausfällen zu kämpfen. Mit einer einsatzbereiten Maria Lassen, das zeigte das letzte Saisonspiel, hätten die Bunesinnen auch noch bessere Chancen auf den Sieg im Landespokalfinale gegen den SV Irxleben gehabt.
„Aber auch so ist die abgelaufene Saison ein Erfolg. Und in einer richtigen Meisterfete werden wir es noch einmal krachen lassen“, zeigte sich auch die verletzte Anja Habekuß überglücklich.
Auf das Aufstiegsrecht als Landesmeister in die Mitteldeutsche Oberliga werden die Schkopauerinnen wohl aus wirtschaftlichen Gründen verzichten. Schade, aber durchaus verständlich.
Schkopau: Fritsche, Altner; Baier (1), Thieme (9), Köcke, Nabert (2), Mittag (7), Messerschmidt (1), Truöl (1), Lassen (6).