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Handball Handball: Freiberger Spielsystem standhalten

Von Heinz Böttger 31.10.2014, 20:36
Auf Jan Illig (r.) setzen die Spergauer auch im Auswärtsspiel bei der HSG Freiberg. In der Bergstadt sind die Gäste klare Außenseiter.
Auf Jan Illig (r.) setzen die Spergauer auch im Auswärtsspiel bei der HSG Freiberg. In der Bergstadt sind die Gäste klare Außenseiter. Marco Junghans Lizenz

Merseburg - Am vergangenen Spieltag der Mitteldeutschen Oberliga gelang den Männern der SG Spergau ein Befreiungsschlag, denn sie landeten im Heimspiel gegen das Spitzenteam des HC Aschersleben mit einem 31:29 am sechsten Spieltag der laufenden Saison den ersten Sieg in der neuen Spielklasse. „Und der Erfolg tat der Mannschaft, den Verantwortlichen und dem Umfeld gut“, freut sich Abteilungsleiter Roland Herfurth. Wohl wissend, dass das Geschäft sofort weitergeht. Bereits am Sonnabend treffen die Spergauer um 20 Uhr in der Ernst-Grube-Halle der sächsischen Bergstadt Freiberg auf die HSG.

Die Freiberger sind derzeit mit 8:4-Punkten und einem Torverhältnis von 285:247 Tabellenvierter. Die „Dachse“, wie sich die Freiberger selbst nennen, sind ein relativ junges Team. Der Großteil der Spieler gehörte in der vergangenen Saison noch zum Junioren-Bundesligateam der Bergstädter. Die Truppe spielte im Nachwuchsbereich über Jahre zusammen, versteht sich also fast blind. Zehn Spieler rückten vor der Saison in die erste Mannschaft und sorgen in der Mitteldeutschen Oberliga nicht nur wegen der enormen Physis für Furore, sondern auch wegen der Spielanlage. Trainer Andreas Bolomsky lässt sein Team mit einem ungewöhnlichen Spielsystem, das auf einer entsprechenden Spielphilosophie basiert, agieren. Ausdruck dessen sind die für den Männerbereich ungewöhnlichen hohen Spielergebnisse. So gewannen die Freiberger gegen Werratal mit 60:46 und gegen Oebisfelde mit 59:37. Die Basis des HSG-Spiels ist eine sehr offensive Deckungsarbeit. Meist agieren die Freiberger mit einem 1:5-System, wobei der letzte Mann an der Neun-Meter-Linie postiert ist und seine Kollegen 14 Meter vor dem Tor angreifen. Mitunter spielen die Freiberger auch über lange Zeit eine komplette Pressdeckung.

Wie man der HSG beikommt, zeigte TuS Radis am vergangenen Spieltag beim 38:37-Erfolg. Mit körperlicher Präsens und Tempoverschleppungen brachte man die Sachsen aus dem Rhythmus. Nach Ballverlusten wurde das Tempospiel der HSG möglichst schnell unterbunden. So kamen die Freiberger in der ersten Halbzeit nur zu 13 erzielten Toren. „Wir wollen die Euphorie des vergangenen Spieltages mitnehmen. Wohl wissend, dass es in Freiberg sehr schwer wird“, betont SGS-Trainer Silvio Appel. Das System des TuS Radis dient ihm als Anregung für seine taktischen Vorgaben. „Wir wollen uns nicht beeindrucken lassen, weder vom Gegner noch von der zu erwartenden Kulisse von rund 500 Fans“, wünscht sich SGS-Spielmacher Stefan Schwarz.

Zum am Sonnabend um 20 Uhr beginnenden Spiel bei der HSG Freiberg startet der Bus für Spieler und Fans um 16.15 Uhr ab der Jahrhunderthalle. (mz)