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Goethe-Theater Bad Lauchstädt Goethe-Theater Bad Lauchstädt: Jubiläums-Programm mit einem Klassiker

Von Robert Briest 02.03.2018, 09:00
Eine Aufführung von „Der Barbier von Sevilla“ gehörte im Goethetheater bereits einmal zu den Höhepunkten. Und auch in diesem Jahr können sich Kulturfreunde auf großes Theater in Bad Lauchstädt freuen.
Eine Aufführung von „Der Barbier von Sevilla“ gehörte im Goethetheater bereits einmal zu den Höhepunkten. Und auch in diesem Jahr können sich Kulturfreunde auf großes Theater in Bad Lauchstädt freuen. Peter Wölk

Bad Lauchstädt - Das Jahr 2018 ist ein besonderes für das Goethe-Theater in Bad Lauchstädt. Dies liegt nicht nur daran, dass nach der Sanierung der Fassade und des Daches über dem Zuschauerraum im Herbst die Außenhülle des historischen Baus wieder in neuem Glanz erstrahlen soll. Nein, 2018 jährt sich auch zum 50. Mal die Wiedereröffnung nach dem letzten großen Umbau, bei dem das Theater sein heutiges, an der Technik und dem Erscheinungsbild des ursprünglichen Baus von 1802 eng angelehntes Erscheinungsbild zurückerhalten hat.

Dieses Jubiläum spiegelt sich auch im Spielplan des Hauses wider, wie Geschäftsführer René Schmidt bei der Vorstellung erklärt: „Wir haben zwei besondere Stücke für das Festspiel der Deutschen Sprache ausgesucht.“ Eines davon ist „Iphigenie auf Tauris“. Mit diesem Stück sei das Theater nach dem früheren Großumbau von 1908 wieder eröffnet worden, berichtet Schmidt. Das andere Stück ist der Goethe-Klassiker schlechthin „Faust – der Tragödie erster Teil.“

Gothe-Theater Bad Lauchstädt: Drama, um die Midlife-Crisis eines Gelehrten

Das Drama, um die Midlife-Crisis eines Gelehrten, die ein junges Mädchen, Gretchen, in den Abgrund treibt, ist nach Auffassung des Geschäftsführers das Goethe-Stück, das am besten für die Bühne geeignet ist: „Goethe ist mehr Philosoph als Dramatiker. Das macht seine Stücke für den normalen Bühnengebrauch sperrig. Schiller war der größere Bühnenautor.“ Der habe mehr lebensnahe Figuren, deren Probleme das Publikum nachvollziehen kann.

Die Goethe'sche Sperrigkeit ist auch der Grund, warum auf „Faust I“ in diesem nicht zwangsläufig „Faust II“ im nächsten Jahr folgen soll, obwohl Schmidt betont, dass es schon lange auf der Agenda stehe. „Aber es ist fast unaufführbar“, erklärt der Theaterchef. Zu kompliziert sei das Stück, für das Publikum kaum nachvollziehbar, auch weil es eine Universalbildung vor allem auch in antiker Mythologie voraussetze.

Bad Lauchstädt: Festival der Deutschen Sprache in diesem Jahr erst im Oktober

Der Tragödie erster Teil ist da simpler. Zu sehen bekommt es das Lauchstädter Publikum ungewöhnlich spät. Wegen der Dacharbeiten findet das Festival der Deutschen Sprache in diesem Jahr erst im Oktober und nicht im September statt – für Schmidt Vor- und Nachteil zugleich. Der Vorteil: Kaum ein potentieller Zuschauer ist dann noch im Urlaub. Der Nachteil: Die Schauspieler müssen sich Urlaub nehmen. Denn am Wiener Burgtheater, an dem einige der Akteure angestellt sind, läuft im Oktober schon wieder die Spielzeit.

Die aktuellen Besetzungsverhandlungen liefen dennoch gut, berichtet Schmidt. Fest steht bereits, dass die hallesche Aktrice Marie Anne Fliegel zum Festspiel-Ensemble gehören wird. Das Festspiel ist zwar der prominenteste Programm-, aber nicht der einzige Höhepunkt der Saison im Goethe-Theater.

Goethe-Theater: Insgesamt 40 Veranstaltungen stehen auf dem Plan

Insgesamt 40 Veranstaltungen stehen auf dem Plan. So gastieren im Mai und Juni zum Zeitpunkt des 50-jährigen Jubiläums die Händel-Festspiele in der Goethestadt. Die Serenata „Il Parnasso in festa“ und die Oper „Il Muzio Scevola“ kommen dabei je drei Mal zur Aufführung. Zudem ist Anfang Juni eine Neuinszenierung von Georg Büchners Lustspiel „Leonce und Lena“ geplant.

Ab Juli ist das Theaterhaus dann temporär gesperrt. Konzerte gibt in dieser Zeit im Kursaal und im Hans-Dietrich-Genscher-Saal. So soll ab 9. Mai das dann fertige neue Foyer des Kursaals heißen, in dem auch eine lebensgroße Büste des FDP-Außenministers stehen soll. Der habe Anfang der 90er-Jahre dafür gesorgt, dass das Festspiel von Thüringen nach Bad Lauchstädt gekommen ist, begründet Schmidt diese Ehrung im Jubiläumsjahr.

››Das vollständige Programm finden Sie auf: www.goethe-theater-bad-lauchstaedt.de(mz)