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Gefährlicher Wellasbest Gefährlicher Wellasbest: Fälle von illegaler Müllablagerung im Saalekreis nehmen zu

Von Melain van Alst 03.04.2019, 06:51
An Fundorten wie in Dörstewitz wurden Spuren gesucht.
An Fundorten wie in Dörstewitz wurden Spuren gesucht. Peter Wölk

Merseburg - Die Fälle von illegaler Müllablagerung im Saalekreis nehmen zu. Von Oktober bis Mitte März hat das Umweltamt des Saalekreises bereits 25 Fälle von illegaler Ablagerung vor allem von Asbest ermittelt. Seitdem sind weitere neun Fundorte dazu gekommen, wie Kreissprecherin Kerstin Küpperbusch auf Anfrage bestätigt. Dabei handelt es sich häufig um Wellasbest, das tonnenweise abgelegt wird. Die Fundorte reichen über mehrere Gemeinden hinaus von Steuden, Merseburg, Reußen, Milzau, Angersdorf bis hin zu Gröbers und Frankleben mit je zwei Fällen.

Das Umweltamt des Saalekreises nimmt sich jeden dieser Fälle einzeln vor und versucht, die Verursacher ausfindig zu machen. Dabei wird davon ausgegangen, dass es sich möglicherweise um Handwerker handeln könnte, die so nach getaner Arbeit das Asbest loswerden, anstatt es entsprechend zu entsorgen.

Asbest gilt als gefährlich, weil sich die Fasern in der Lunge ablagern können

Vermutlich werden sie beauftragt Dächer zu erneuern, wodurch die großen Mengen zusammenkommen. Asbest gilt als gefährlich, weil sich die Fasern in der Lunge ablagern können und nach Jahren immer noch zu Krankheiten unter anderem Krebs führen.

Dabei ist Entsorgung von Asbest zwar kostenpflichtig, aber mit sechs Euro pro Platte auch nicht sehr teuer, wie Volker Huth, Geschäftsführer der Entsorgungsgesellschaft Saalekreis (EGS) bereits im März erklärte. Aufwendig wird jedoch die Entsorgung für sein Unternehmen, weil besondere Schutzmaßnahmen in diesen Fällen vorgehalten werden müssen.

Umweltamt verfolgt grundsätzlich Fälle von illegaler Müllablagerung

Das Umweltamt verfolgt grundsätzlich Fälle von illegaler Müllablagerung und hat damit in der Vergangenheit bereits Erfolg gehabt. Im März wurden sie zudem von Kriminaltechnikern des Reviers Saalekreis unterstützt, die sich

die Müllberge in Holleben und Dörstewitz genauer angeschaut und Spuren gesammelt haben. Doch bislang konnten noch keine mutmaßlichen Täter ausfindig gemacht werden, heißt von der Kreisverwaltung. Dennoch sind nach den Fällen in Holleben und Dörstewitz weitere Hinweise beim Umweltamt eingegangen. Anzeigen bezüglich der Asbest-Ablagerungen hat das Revier jedoch nicht verzeichnet, wie Polizeisprecher Dominique Schneegaß jüngst erklärte. (mz)