Fußball Fußball: Zum ersten Mal massiert

Querfurt/DroySsig/MZ - In einer Kita in Droyßig (Burgenlandkreis) herrscht helle Aufregung. Nancy Wald will ihre Tochter Isabella (4) dort anmelden und hat ihren Sohn Bastian (11) dazu mitgenommen. „Ich habe der Leiterin erzählt, dass wir hergezogen sind und Bastian beim RB Leipzig Fußball spielt“, sagt Nancy. Die ebenfalls fußballbegeisterte Kita-Leiterin habe das richtig klasse gefunden und schwärmte von RB.
Ins Schwärmen geraten Nancy Wald und Ehemann Christian auch, wenn sie vom künftigen Verein des Elfjährigen reden. Bastian, der bis vor kurzem mit seiner Familie noch in Querfurt wohnte und nun in den Nachbarkreis gezogen ist, ist ab der kommenden Saison Torwart bei der U 12-Mannschaft der Leipziger. Gesichtet wurde er schon bei einigen Testspielen gegen RB und Landesligaspielen der D-Junioren des SV Meuschau, wo er vergangene Saison zwischen den Pfosten stand. Die endgültige Entscheidung für den Vereinswechsel nach Leipzig brachte der Torwart-Talentetag, den RB durchgeführt hat. „Sieben Torhüter aus meiner Altersklasse waren dabei und mich haben sie genommen“, erzählt Bastian stolz.
Doch nicht nur Talent musste er mitbringen, sondern auch das Schulzeugnis. „Auf gute Schulnoten wird da geachtet, jedes Halbjahreszeugnis müssen wir ab jetzt vorlegen“, erzählt Nancy Wald. Klar, Bastian findet das blöd, die Mutter sagt aber: „Die Schule geht dem Sport vor.“ Sie wird ihn zweimal die Woche zum Training nach Leipzig fahren, einmal werde er vom Verein abgeholt. Im nächsten Jahr soll Bastian dann auf das Sportinternat gehen.
Vor den Sommerferien hat er schon ein Turnier mit seiner neuen Mannschaft absolviert und bei Trainingseinheiten mitgemacht. „Was dort abläuft, kann man sich nicht vorstellen“, sagt Christian Wald. Einen Trainer, einen Mannschaftskoordinator, zwei Physiotherapeuten und zwei Torwarttrainer habe die U 12. „Bastian wird immer der erste und der letzte beim Training sein“, sagt Christian Wald. Denn nach dem Mannschaftstraining stehen für den Elfjährigen noch eine Stunde Torwarttraining an. „So wird er richtig gefördert“, sagt Mutter Nancy. Von einer Trainingseinheit - beziehungsweise dem danach - ist Bastian immer noch hellauf begeistert. „Da haben sie uns auf die Massagebank geschickt“ sagt er und lacht. Der Rücken wurde massiert und heiße Steine wurden aufgelegt. „Das war cool“, sagt er. Der Traum vom Fußballprofi wird bei ihm immer größer. Und wenn es nicht klappt? „Dann werde ich Tierpfleger, weil ich Tiere so liebe“, meint er.
Familie Wald ist von Fußball und RB Leipzig infiziert. Nicht nur Bastian trägt auch in der Freizeit das Shirt des Vereins, auch Nancy und Isabella haben sich am Fan-Shop eingekleidet. Und wenn Bastian spielt, wird er natürlich richtig angefeuert - mit „RBL ahu“, sagt die vierjährige Isabella.