VfB Imo Merseburg Fußball-Verbandsliga: VfB Imo Merseburgs Cheftrainer Tom Persich plant Aufstieg mit neuem Kader

Merseburg - Für Aufsteiger ist gemeinhin das zweite Jahr immer das schwerste. Nun ist der VfB Imo Merseburg alles andere als ein Neuling in der Fußball-Verbandsliga, aber auf Cheftrainer Tom Persich trifft genau dies zu.
Im letzten Sommer übernahm der ehemalige Profi den ambitionierten Verein - und scheiterte am Ende nicht nur an Ortsrivale SV 99 oder vielen verletzten Stammspielern, sondern in erster Linie an sich selbst. „Wir haben den Aufstieg in der Rückrunde verschenkt“, stellt Persich klar und legt die Latte richtig hoch: „Wir wollen es besser machen als letzte Saison!“
Trainings- und Fitnesszustand zählt
Viel offensiver, als dies der frühere Defensiv-Spezialist tut, kann eine Zielstellung nicht formuliert werden. Für den Zweiten der abgelaufenen Serie zählt nur Rang eins. Eine Voraussetzung dafür ist ein guter Trainings- und Fitnesszustand, auf diesem Gebiet lag wohl der größte Unterschied zwischen Vize VfB Imo und Meister SV Merseburg 99. Um dieser Kalamität in Zukunft zu begegnen, haben Persich und Co. den neuen Kader zusammengestellt. „Wir bauen auf junge Spieler, die aber sportlich schon etwas erreicht haben.“
Zum Trainingsauftakt am Dienstagabend absolvierten zwölf Kicker ihre erste Einheit auf dem Rasenplatz am Ulmenweg. Sebastian Schlorf ging parallel auf eine Laufrunde durch den Merseburger Südpark. Eine Sprunggelenksverletzung, zugezogen im Mai, lässt noch nicht mehr zu. Ob der Stürmer zum Saisonstart auf Torejagd gehen kann, ist genau so offen wie bei Patrick Selle, der wegen einer Meniskus-OP noch kürzer treten muss. Darüber hinaus fehlten zum Start Ricky Wittke, Mario Schaf (Urlaub) sowie der wegen seines Jobs verhinderte Tim Wuttke.
Am Samstag steht das erste Testspiel bei Oberligist Askania Bernburg an, Anpfiff ist um 13.30 Uhr. Nach Auswärts-Vorbereitungsspielen in Farnstädt (23.7.) und Altenburg (30.7.) geht es am 3. August zu Hause gegen die eigene A-Jugend.
So zum Beispiel Torwart Lukas Wurster. Der 25-Jährige stand in der Oberliga zuletzt für den SSV Markranstädt zwischen den Pfosten, davor in Sandersdorf und bei Lok Leipzig. Ebenfalls aus Markranstädt kam Marvin Weigt. Der Mittelfeldmann genoss die Jugend-Ausbildung bei RB Leipzig und Carl Zeiss Jena. Der Dritte im Bunde, der den kurzen Sprung von den Rand-Leipzigern zum VfB Imo machte, ist Fabian Schößler - Rechtsverteidiger wie einst sein Papa und DDR-Nationalspieler Detlef Schößler.
Nicht alle Einkaufswünsche konnten Persich erfüllt werden. „Wir haben nicht nur beim Abgang von Christopher Luther gemerkt, dass Blau-Weiß Zorbau Geld hat“, ärgert sich der Trainer. Auch im Fall von Friedemann Schott kam Merseburg nicht zum Zuge. Dieser blieb in Halle und wechselte vom VfL 96 zum anderen Aufsteiger Blau-Weiß Dölau.
Dass das Thema Nachwuchs „ein schmaler Grat ist, auf dem man sich bewegt“, weiß Persich. Beim potenziellen Kooperationspartner Hallescher FC überschritten aus den A-Junioren sieben Kicker die Altersgrenze - einer landete immerhin in Persichs Männer-Kader. Dafür entschied sich Kenan Erovic und unterschrieb beim SV 99, „weil die Oberliga spielen“.
Talente nicht verbrennen
Natürlich kennt Tom Persich die Qualitäten der eigenen Talente. Die U 17 und die U 19 verpassten die Regionalliga äußerst knapp. Weil der Kader beider Mannschaften aber nahezu identisch war, hatten viele bis zu 40 Pflichtspiel-Einsätze. „Da hat es sich automatisch verboten, sie am Sonntag noch bei der Ersten einzusetzen. Jetzt sind die Kader größer und stabiler, die jungen Leute werden dosiert bei uns mittrainieren. Nur verbrennen werden wir sie nicht. Sie schaffen Identifikation - in der Zukunft.“ (mz)