Fußball Fußball: TSV setzt Tugenden des Merseburger Trainers um
LEUNA/QUERFURT/MZ. - Diese drei Tugenden wollte er von seiner Mannschaft am Samstag im Landesklasse-Derby beim TSV Leuna umgesetzt sehen. Was er dann allerdings mit anschauen musste, beschrieb er nach dem Spiel als Katastrophe. "Meine Jungs haben total versagt", sagte er. Mit 0:3 verlor der SV Merseburg 99 gegen die Leunaer, die eben das lebten, was der Merseburger Trainer auf seinem Zettel so herausstellend aufgeschrieben hatte.
Den Gegner kalt gestellt
Der Grund für das Versagen? "Wir haben die letzten drei Spiele gewonnen. Vielleicht macht das meine Truppe selbstzufrieden, wenn nicht sogar überheblich", versuchte es Sachse zu erklären. Vielleicht lag die Erklärung aber auch auf der anderen Seite, nämlich bei den Leunaern. Sie profitierten, wenngleich ein sportlicher Verlust, vom verletzungsbedingten Fehlen des Abwehrspielers Michael Schulze.
Trainer Hans-Peter Schikore musste umstellen, von Viererkette auf Abwehr mit Libero. Und dort gab es dann ganz klare Zuordnungen. Manndeckung sollte das Mittel zum Erfolg werden: Leunas eigentlicher Stürmer Kevin Degner war für Merseburgs Angreifer Sebastian Schlorf zuständig, Jens Heinicke wich 99-Spielmacher Daniel Rausch kaum von der Seite und Ronny Wenzel nahm es mit Stürmer Lars Dratschmidt auf. So war der Merseburger Angriff komplett aus dem Spiel genommen. Nicht einmal eine Hand voll torgefährliche Chancen hatten die Merseburger zu bieten. In der 27. Minute versuchte sich Dratschmidt an einem Seitfallzieher, der allerdings zu einem Querpass auf Schlorf wurde. Bei dessen darauf folgenden Lattenschuss erkannten die Unparteiischen aber eine Abseitsposition. Nur eine Minute später hatte Schlorf eine gute Kopfballgelegenheit vier Meter vor dem Tor, doch er bekam keinen Dampf hinter den Ball und Degner klärte so noch vor der Torlinie. Danach gab es Torchancen und letztendlich auch Treffer nur auf der Gegenseite. Als sich in der 31. Minute Nino Hammerschmidt bis zur Grundlinie durchsetzte, verwandelte Rene Lorber dankend seine Eingabe aus fünf Metern per Kopf zur 1:0-Führung. Drei Minuten später narrten Leunas Kapitän Karsten Arndt, Hammerschmidt und Toni Feist im Zusammenspiel die 99er-Abwehr. Feist vollendete schließlich zum 2:0. In Hälfte zwei versuchte Merseburg Druck zu entwickeln, aber ohne Erfolg. Leuna spielte Torchancen heraus und konterte auf eigenem Platz. Die größte Möglichkeit vergab Feist. Aus drei Metern schoss er den Ball vorbei (69.). Den nächsten machte er dann aber. Nach einem Steilpass hob er das Leder über den herausgelaufenen 99-Keeper Stephan Pfennig zum 3:0-Endstand in die Maschen (70.).
"Es hat alles gepasst", sagte Schikore, "die Jungs waren gut eingestellt, motiviert und fit." Die Abwehrleistung sei quasi der Garant für den Erfolg gewesen. "Merseburg 99 ist keine Laufkundschaft. Gegen sie zu Null zu spielen, das ist schon klasse", so der Coach. Doch sollten die Leunaer jetzt bloß nicht selbstzufrieden werden, als neuer Verfolger des Drittplatzierten SV Merseburg 99. Dass diese am Samstag nicht den Anschluss an die zwei an der Tabellenspitze liegenden Teams verloren haben, dafür hatte unter anderem Landesklasse-Schlusslicht VfL Querfurt gesorgt.
Rettende Ufer bleibt in Sichtweite
Gegen den Zweiten, den 1. FC Zeitz, ist ihnen mit einem 1:0 der erste Heimsieg der Saison gelungen. "Das waren drei wichtige Punkte um das rettende Ufer nicht aus den Augen zu verlieren", sagte Querfurts Vorsitzender Robert Stöhr.
Die Gäste aus Zeitz hätten in der ersten Halbzeit und kurz nach dem Seitenwechsel in Führung gehen können, aber VfL-Torwart Andreas Niebergall zeigte sich an diesem Tag als starker Rückhalt. In der 53. Minute erzielte schließlich Rene Slawinsky das 1:0, indem er einem Freistoß von Marco Martini den nötigen Effekt gab, um den Zeitzer Torwart zu überwinden. Die restlichen Minuten waren die Querfurter großem Druck der Gäste ausgesetzt, überstanden diese schwierige Phase aber schadlos.