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Fußball Fußball: Härter als die Profis

Von ANKE LOSACK 26.04.2011, 19:24

MERSEBURG/MZ. - Wie hätten da wohl die Profis aus der Bundesliga reagiert? Am Montagnachmittag trat der VfL Querfurt in der Fußball-Landesklasse zum Nachholspiel bei der ESG Halle an. Eigentlich kaum bemerkenswert, wenn der Verein nicht auch schon am Donnerstag und am Samstag auf dem Platz gestanden hätte. Was für ein Programm, was für ein Kraftakt. Querfurts Vereins-Vorsitzendem Robert Stöhr jedenfalls rang der Einsatz großen Respekt ab: "Drei Spiele in fünf Tagen. Das machen nicht einmal die Profis."

Stimmt. Und entsprechend schwer wurden den Querfurter Hobby-Spielern am Ende auch die Beine. Das Rezept in der Schlussphase gegen die ESG: Lange weite Bälle nach vorn, nur keinen Schritt zu viel machen, die 1:0-Führung, die Jörn Adelt in der 47. Minute erzielt hatte, behaupten, egal wie.

Dies gelang dem VfL aber nicht. In der 83. Minute versuchte VfL-Torwart Andreas Niebergall einen Distanzschuss von Marcus Polembersky abzuwehren. Doch der Ball hatte soviel Effet bekommen, dass er nicht über das Tor oder an die Latte ging, sondern zum 1:1 über die Linie trudelte. Und es kam noch bitterer für die Querfurter. Der eingewechselte Hallenser Jörg-Uwe Sparenberg traf drei Minuten vor dem Abpfiff zum 2:1-Sieg für die ESG. "Dass wir das Ding noch verloren haben, war richtig unglücklich", sagte Stöhr.

Ein Sieg aus drei Spielen

Immerhin: Einen Sieg hatten die Querfurter bei den drei Auswärtspartien am Osterwochenende erkämpft. Am Donnerstag begann das Hammer-Programm mit einem 0:2 gegen den 1. FC Weißenfels, zwei Tage später folgte gegen den Abstiegskandidaten Naumburger SV 05 II ein Dreier. "Da merkte man manchen unserer Jungs schon an, dass ihnen das Donnerstagsspiel noch in den Knochen steckte", meinte Stöhr. In einer von den Querfurtern druckvoll geführten ersten Halbzeit gelang Rene Slawinsky kurz vor dem Pausenpfiff die Führung. "Diese konnten wir erfolgreich verteidigen, obwohl wir das Spiel mit zunehmender Spielzeit aus der Hand gaben", erzählte der Vorsitzende.

Trainer Jörg Eberlein hatte für das straffe Nachholspiel-Programm mindestens drei Punkte als Zievorgabe ausgegeben. "Darum bin ich zufrieden", sagte er. Es sei auch eine gute Möglichkeit gewesen, junge Spieler zu testen, die im nächsten Spieljahr zum Kader stoßen. Mit Platz acht liegt Querfurt im gesicherten Tabellenmittelfeld.

Zwei Heimniederlagen

Ohne einen Punktgewinn absolvierte der SV Grün-Weiß Langeneichstädt seine Nachhol-Partien in der Staffel sechs. Sowohl gegen Rot-Weiß Weißenfels am Samstag (3:4) als auch gegen den SV Teuchern am Montag (1:4) zog das Team auf heimischem Platz den Kürzeren. "Der erste Heimsieg oder zumindest ein Remis war gegen Weißenfels möglich", meinte Mannschaftsbetreuer Ronny Becker. Sein Team war mit Rot-Weiß auf Augenhöhe, ging in der 13. Minute durch Sven Berger sogar in Führung. Der Ausgleich und die spätere Führung der Gäste ließen aber nicht lange auf sich warten. Martin Köhler per Foulelfmeter (16.) und Sebastian Brettschneider (19.) trafen für die Gäste.

Grün-Weiß gelang zwar noch zwei Mal der Ausgleich - Andre Junge (30.) und Marcus Weber (54.) waren erfolgreich - aber Weißenfels schlug immer wieder zurück. Kurz vor der Pause (44.) erzielte Tom Schwabe das 3:2 für die Saalestädter und Henry Wiesner sorgte in der 68. Minute für den Weißenfelser Sieg.

Die Niederlage war schnell abgehakt, denn das Team hatte die nächste Heimpartie vor der Brust. "Und zu Hause wollen wir uns immer ordentlich präsentieren", sagte Trainer Hans-Joachim Kraft.

Erneut in Führung gegangen

Was in den Anfängen gegen Teuchern auch gut gelang. Wie schon gegen Weißenfels traf Sven Berger zum 1:0 (12.) für die Gastgeber. Auch Teuchern ließ sich dies nicht gefallen, kam durch ein Eigentor von Maik Patzner zum Ausgleich (17.). Zum Ende der Partie schwanden bei Grün-Weiß dann die Kräfte und die Konzentration, was zu den Gegentoren in der 50., 77. und 82. Minute führte. "Auch wenn der Abstieg nicht mehr zu vermeiden ist, werde ich versuchen, die Mannschaft auch für die kommenden Spiele zu motivieren", sagte Kraft.

Verletzter Torwart wieder da

Weitaus bessere Nachrichten kamen dagegen aus Leuna. Am Ostersamstag - eine Woche nach seinem schweren Unfall in Naumburg - war Leunas Torwart Ronny Goloiuch aus der Universitätsklinik Jena entlassen. Und er ließ es sich nicht nehmen, beim Nachholspiel gegen den Tabellenersten Zorbau am Montag, seine Mannschaft zu unterstützen. "Das hat natürlich seine Teamkollegen motiviert", sagte Gisbert Schmidt, Mannschaftsleiter des TSV Leuna.

Zum Sieg gegen den Spitzenreiter reichte es aber nicht. Nachdem Leunas Kapitän an den Pfosten geschossen hatte (3.), schlug das Leder nur zwei Minuten später auf der anderen Seite im Tor ein. Der Führende der Torschützenliste, Ronny Riemenschneider, erzielte seinen 21. Saisontreffer und die Führung für Zorbau. "Es gab genügend Chancen zum Ausgleich. Ein Remis wäre gerecht gewesen", so Schmidt.