Fußball Fußball: Aufgeben gibt's nicht
Nempitz/Teutschenthal/MZ. - 81. Minute in Nempitz. Da macht es bumm. Der Ball zappelt zum 4:0 im Netz, der Endstand in der Fußball-Kreisligapartie der Staffel 1 zwischen dem 1. FC Nempitz und dem SV 1885 Teutschenthal. Mit dieser 0:4-Niederlage am Samstag haben die Teutschenthaler nun schon insgesamt 40 Gegentore in ihren bisher sechs ausgetragenen Liga-Partien kassiert. In keiner anderen Spielklasse des Saalekreises hat es bei einem Tabellenletzten so oft eingeschlagen wie bei den Teutschenthalern. Dabei war das 0:4 ihr bislang bestes Ergebnis, denn unter fünf Gegentoren hatten sie in den fünf Begegnungen zuvor nie das Spielfeld verlassen.
"Wir haben eine neu formierte Mannschaft", erklärte Lutz Oschecker, der Trainer der Herrenmannschaft des SV 1885 Teutschenthal. Der Verein habe im Sommer viele Abgänge zu beklagen gehabt, die sich nicht so einfach kompensieren lassen würden. "Es sind so kleinere Problemchen, die uns zurückgeworfen haben", fügte er an.
Oschecker ist nun dabei, das Training erst einmal wieder zu erweitern. Künftig sollen mehr Spieler daran teilnehmen, um in der Kreisliga Fuß fassen zu können.
In den ersten Begegnungen sah es gar nicht gut aus. Besonders der vierte Spieltag gegen den SV Großgräfendorf war ein Desaster. 0:14 hieß da das Endergebnis - 0:6, 1:5, 0:6 endeten die Partien zuvor. "Gegen Großgräfendorf waren wir zu unkonzentriert. Wir haben viele junge Spieler, die erst neu dazugekommen sind", meinte Oschecker. Bei dieser Pleite stand auch nicht der etatmäßige Torwart Rene Barucha im Tor. "Er hatte sich eine Schnittverletzung an der Hand zugezogen, darum musste ein anderer rein", erzählte der Trainer. Der neue Torwart war Patrick Bomplitz, der am darauffolgenden Spieltag wieder als Feldspieler antrat.
Aufzugeben, also die Mannschaft aus dem Spielbetrieb zurückzuziehen, kommt für den Trainer jedoch nicht in Frage. 13 oder 14 Spieler habe er an jedem Spieltag zur Verfügung - ein Zeichen, dass den Spielern die Niederlagen offenbar nicht viel ausmachen. "Wir lassen uns nicht unterkriegen", sagte Oschecker, "wir wollen versuchen die Kreisliga zu halten und werden dann wieder angreifen." Zum Angreifen muss man aber auch Tore schießen. Nicht nur die Abwehr hat bei den Teutschenthalern Probleme, offenbar auch der Angriff. Ein einziges Tor haben sie in den sechs bisherigen Begegnungen erzielt - und sind damit die einzige Herrenmannschaften im Saalekreis, die im Angriff so erfolglos war.
Dass Teutschenthal nicht von der Fußballbühne verschwindet, ist Lutz Oscheckers großer Wille. Der Verein habe seit dieser Saison eine Frauenmannschaft im Rennen. Und siehe, die ist erfolgreicher als die Männer. Nach fünf Spieltagen haben die Frauen neun Punkte auf dem Konto, acht Tore selbst erzielt und nur vier Gegentore zugelassen.