Friedrich-Engels-Grundschule Bad-Dürrenberg Friedrich-Engels-Grundschule Bad-Dürrenberg: Kampf um Waschbecken

Bad Dürrenberg - Auf der Mädchentoilette lässt Lena Wasser in den Eimer und läuft damit zum Klassenraum zurück. Mehrfach am Tag muss das Wasser gewechselt werden. Tafeldienst bedeutet in der Friedrich-Engels-Grundschule in Bad Dürrenberg, dass die Kinder das Wasser zum Reinigen der Tafel aus den Toiletten holen müssen. Waschbecken gibt es in den Klassenräumen nicht. Nicht zum ersten Mal wird der Wunsch nach Veränderung laut. Bereits seit 2014 wünschen sich Elternvertretung, die Lehrer und die Leiterin der Schule Abhilfe.
Für Susanne Lauschmann, Schulelternvertreterin, ist es unverständlich, dass es heutzutage noch Klassenräume ohne Waschbecken gibt. „Da spielen gleich mehrere Punkte mit rein“, sagt sie und schaut auf das Kind, das den Flur entlang geht. Wenn die Eimer voll seien, dann schwappt auch mal was raus und landet überall im Flur. Sie spricht von Unfallgefahr durch Ausrutschen und hygienische Probleme. „Die Kinder essen auch in den Räumen“, so Lauschmann. Zum Händewaschen müssen sie zu den Toilette laufen, die Tische müssten hier und da mal abgewischt werden.
Erstversorgung im Klassenzimmer
„Natürlich sorgt das auch für viel Unruhe, wenn die Kinder immer auf die Flure laufen.“ Darüber hinaus könnten Kinder ihre Flaschen an den Waschbecken auffüllen. Und noch ein Punkt brennt ihr auf der Seele: Der Wasseranschluss könnte auch mal bei einer Erstversorgung im Klassenzimmer hilfreich sein.
Die Stadt Bad Dürrenberg, deren Kassen bekanntermaßen klamm sind, befasst sich nun erneut mit dem Thema. Bereits im vergangenen Jahr wurde es im Stadtrat im Zusammenhang mit den Haushaltsplanungen heiß diskutiert - und vertagt. Nun kommt Bewegung in die Sache. „Im nächsten Bauausschuss wird zu diesem Thema beraten. Sollte sich der Ausschuss dafür entscheiden, werden die finanziellen Mittel bei der Haushaltsplanung für 2017 berücksichtigt“, sagt René Schaar, Leiter des Fachbereiches Bauen und Umwelt in der Stadtverwaltung.
Becken samt Kaltwasseranschluss
Sogar eine Kostenschätzung liege bereits vor. Demnach würden Becken samt Kaltwasseranschluss 30.000 Euro kosten und zusätzlich mit Warmwasser 45.000 Euro. „Ich glaube nicht, dass man einen Warmwasseranschluss braucht“, sagt Lauschmann. Doch warum müssen Schüler und Lehrer überhaupt so lange auf Waschbecken warten, die in anderen Schulen schon lange zum Standard gehören? Zum einen wohl, weil es laut einer Richtlinie zwar empfohlen wird, Becken anzubringen. Dies aber nicht verpflichtend ist.
Darüber hinaus habe man sich nach der Sanierung im Jahr 2008 gescheut, neue Löcher zu bohren und Stemmarbeiten auszuführen. Zumal auch noch eine Gewährleistung bestand. Schulelternvertreterin Lauschmann weist zudem auf einen Kanal hin, der offenbar bei Arbeiten am Fußboden eines Raumes offen lag. „Da könnte man doch die Leitungen vielleicht reinlegen.“ Ob tatsächlich Wasser- und Abwasserleitungen darin verlegt werden können, das müsse am Ende ein Planer entscheiden, wenn das Vorhaben auf den Weg gebracht werden sollte, so Schaar. (mz)