Ausstellung zum Jubiläum Förderverein Geiseltalseekirche lädt zur Reise durch 100 Jahre
Anlässlich des 15-jährigen Bestehens stellen die Mitglieder das Haus und seine Angebote in einer Ausstellung vor.
Mücheln - Die Feier ist pandemiebedingt verschoben, das Jubiläum „15 Jahre Förderverein Geiseltalsee-Kirche“ bleibt. Jetzt, da das Haus in Mücheln-Neubiendorf wieder jeden Samstag und Sonntag von 14.30 bis 16.30 Uhr besichtigt werden kann, machen die Mitglieder zumindest mit einer bis zum 12. August geöffneten Ausstellung auf ihre Arbeit aufmerksam.
Wer die einstige katholische Herz-Jesu-Kirche besucht, wird gleich zu einer dreiteiligen Zeitreise eingeladen. Zum einen erfährt man Wissenswertes über das Gebäude, das 1928 eingeweiht wurde, 1935 nebenan auch ein Pfarrhaus bekam und dessen Innenausstattung 1954 mit einen Flügelaltar vervollständigt wurde, den es bis heute gibt. Historische Schwarz-Weiß-Fotos und Artikel aus dem damaligen „Merseburger Tageblatt“ wurden dafür zusammengetragen. Ein Blick über den Tellerrand hinaus reicht sogar bis nach Schnellroda, wo es bis 1993 eine Außenstation gab. Zum anderen kann man nicht über die Kirchengeschichte sprechen ohne einen Blick auf die Entwicklung von Neubiendorf und den Braunkohleabbau im Geiseltal.
Konzerte, Gottesdienste, Theateraufführungen, Weinproben, Segnungen und vieles mehr
Ohne den Zuzug katholischer Bergleute wäre das Gotteshaus wahrscheinlich nie gebaut worden. Seit dem Abriss der gesamten Nordhälfte der Gemeinde in den 60er Jahren - wiederum zugunsten der Kohleförderung - wurde der Anteil der katholischen Bevölkerung dann immer geringer, was schließlich zur Entwidmung der Kirche führte. Auch dies ist Teil der aktuellen Ausstellung, wobei der Förderverein hier auf vorhandenes Material zurückgreifen konnte.
Im Zentrum steht aber natürlich der Förderverein selbst, der gegründet wurde, um das Gebäude zu erhalten und mit neuem Leben zu erfüllen. Wie gut das den Mitgliedern gelungen ist, dokumentieren nun Fotos und kurze Texte. Sie zeugen von vielfältigen Veranstaltungen seit 2006. Konzerte, Gottesdienste, Theateraufführungen, Weinproben, Segnungen und vieles mehr fand hier seitdem statt. Genau das soll nun nach der coronabedingten monatelangen Schließung fortgesetzt werden.
Auf seiner Internetseite kündigt der Verein 2021 zum Beispiel noch die Ausstellung „Potpourri - eine bunte Mischung“ mit Malerei von Frau Hoffmann aus Langeneichstädt sowie den jährlichen Natur- und Kräutertag an. Auch die Weihnachtszeit soll mit traditionellen Veranstaltungen gestaltet werden. Neu geöffnet hat zudem ab sofort eine Tauschbibliothek. (mz)