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Erfolgreich umgestiegen Erfolgreich umgestiegen: 19-Jährige holt nach Umzug zum MSV WM-Gold

Von Heinz Böttger 12.08.2019, 10:00
Slalom-Kanutin Constanze Feine ist Weltmeisterin geworden.
Slalom-Kanutin Constanze Feine ist Weltmeisterin geworden. Katrin Sieler

Merseburg - Eigentlich hatte die heute 19-jährige Constanze Feine im Jahr 2018 bereits mit dem Leistungssport abgeschlossen. Als Kajakfahrerin im Wildwasser-Slalom ging es nicht mehr so recht vorwärts. So wollte sie am Sportgymnasium in Halle ihr Abitur ablegen und sich dann der beruflichen Ausbildung widmen. Doch es kam anders.

Enrico Neitz, der Regionaltrainer für den Kanu-Slalom, der Feine in Halle betreut hatte, gab ihr den Rat zu einem Umstieg zum Wildwasser-Rennsport. Feine, die in Jena beim SV Schott 2012 mit dem Kanu-Slalom begonnen hatte, war durch Neitz zwei Jahre später nach Halle gelotst worden. Nach einer kurzen Überlegungsphase probierte Feine den Test als Wildwasser-Rennsportlerin.

„Und es hat mir Spaß gemacht. Ich fing Feuer“

„Und es hat mir Spaß gemacht. Ich fing Feuer“, erinnert sie sich. Doch sie stieg auch gleich noch aus dem Kajak-Boot, wo man bekanntlich sitzt, in den Canadier mit der knieenden Position. Über die Kontakte von Neitz zu Hartmut Becker wurde für Feine der Weg geebnet, beim MSV Buna Schkopau ab 2018 eine neue sportliche Heimat zu finden. Der MSV ist mittlerweile Landesleistungsstützpunkt im Wildwasser-Rennsport.

Und Hartmut Becker ist zudem nicht nur der MSV-Abteilungsleiter, sondern auch ein anerkannter Trainer im Kanu-Wildwassersport. Als Heimtrainer betreute der 58-Jährige bis 2018 mit Sohn Thomas und Robert Behling den erfolgreichen Zweier-Canadier, der es 2017 zum Weltcup-Sieger gebracht hatte. Die Erfolge der Schkopauer um Hartmut Becker waren auch Feine nicht verborgen geblieben. „Und zudem stimmte die Chemie“, begründet sie ihren Wechsel zum MSV.

„Einen dritten Platz hatte ich dem Duo schon zugetraut. Aber Gold war eine echte Sensation“

Nachdem es 2018 bei den Deutschen Meisterschaften zusammen mit dem Bad Dürrenberger Dirk Zbeczka im Mixed-C II bereits einen dritten Platz gegeben hatte, wollte Feine ein Jahr darauf richtig angreifen. Und das im C I wie im Zweier, wo sie zusammen mit der Sömmerdaerin Lea-Sophie Barth in einem Boot sitzt und als Renngemeinschaft startet. „Einen dritten Platz hatte ich dem Duo schon zugetraut. Aber Gold war eine echte Sensation“, ist Becker begeistert. Auf der Classic-Strecke über fünf Kilometer ließen Feine/Barth Italien und Frankreich, die auf den Plätzen folgten, keine Chance. „Es war einfach geil, auf dem Siegerpodest zu stehen“, bricht es aus Feine heute noch heraus.

Nun geht es in diesem Jahr noch im September zu den Sprint-Weltmeisterschaften der Leistungsklasse ins spanische Seu de Urgell. „Auch da wollen sich Feine und Barth beweisen“, blickt Becker nach vorn. Und beruflich hat sich Feine auch entschieden. Nach dem erfolgreichen Abitur beginnt sie ab dem Herbst ein Studium an der Polizeihochschule in Aschersleben. (mz)