Kurioser Friedhofsstreit in Branderoda Eine grüne Wiese, zwei Gedenksteine und jede Menge Ärger
Kurioser Friedhofsstreit in BranderodaEine grüne Wiese, zwei Gedenksteine und jede Menge Ärger
Branderoda - Ein ungewöhnlicher Friedhofsstreit beschäftigte den Ortschaftsrat Branderoda gleich in mehreren Sitzungen.
Branderoda - Ein ungewöhnlicher Friedhofsstreit beschäftigte den Ortschaftsrat Branderoda gleich in mehreren Sitzungen. Es ging um die Frage, wo um die auf der Grünen Wiese Bestatteten getrauert werden darf, also wo in Gedenken an sie Blumen oder Kerzen abgelegt werden dürfen. Denn nach einer Umgestaltung im vergangenen Jahr standen dafür gleich zwei Gedenksteine zur Auswahl. In ihrer jüngsten Sitzung beschlossen die Ortschaftsräte nun mit vier Ja-Stimmen bei einer Enthaltung, beide Steine dafür zuzulassen. Sie hoffen, dass der Streit damit beigelegt ist.
Der im Ort lebende Künstler Karlheinz Schäfer hatte bereits vor geraumer Zeit eine Kalksteinplastik für das anonyme Gräberfeld gestaltet. Ein Kopf und Hände sind von ihm aus dem Material herausgearbeitet worden. 2020 errichtete er dann um die Grüne Wiese eine ganze Gesteinsgruppe, um sie zu markieren und zu umranden. Ein neuer Stein sollte künftig der Platz sein, wo Blumen abgelegt werden können. Beide Male schenkte der Künstler seine Arbeit der Allgemeinheit. Nur hatten sich die Angehörigen der Bestatteten daran gewöhnt, Blumen an der zuerst aufgestellten Plastik abzulegen.
Auf die Tagesordnung des Ortschaftsrates kam der Fall, als beim Ortsbürgermeister Udo Virchow (parteilos) die Beschwerde eines Einwohners einging, seine Blumen seien ohne sein Einverständnis von einer unbekannten Person von einem zum anderen Stein versetzt worden. Da es sich um einen kommunalen Friedhof handelt, wurde schließlich abgestimmt. Aber auch im Rat gab es zunächst verschiedene Meinungen, die bis dahin gingen, das Niederlegen von Blumen ganz zu untersagen. Dann gab es einen Kompromiss. (mz/Diana Dünschel)