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Dem Himmel ein Stück näher Domkurie Martini & viel mehr - Wo sich zum Tag des offenen Denkmals im Saalekreis die Türen öffnen

Oben auf dem Burgberg darf erstmals die ehemalige Domkurie Martini besichtigt werden.

Von Undine Freyberg 12.09.2021, 09:03
Investor Uwe Gottschalk (l.) und Architekt Burkhard Mertens auf dem Gelände der Dompropstei 7. An dieser Stelle entstehen vier Reihenhäuser.
Investor Uwe Gottschalk (l.) und Architekt Burkhard Mertens auf dem Gelände der Dompropstei 7. An dieser Stelle entstehen vier Reihenhäuser. (Foto: Undine Freyberg)

Merseburg/MZ - Investor Uwe Gottschalk und Architekt Burkhard Mertens stehen hoch oben auf dem Merseburger Domberg und sehen recht zufrieden aus. „Obwohl wir hier einiges zu tun haben“, meint Mertens. Die alten verfallenen Garagen sind verschwunden. Aktuell hat man freien Blick in Richtung Dom und Schloss. Die Dompropstei 7 (ehemalige Domkurie Martini) ist das letzte Gebäude in der Sackgassenstraße und gerade eingerüstet. Man stößt darauf, wenn man am Dom vorbei und den Berg weiter hinauf läuft. In dem imposanten Gebäude, in dem einst die Domherren gewohnt haben, haben gerade die Arbeiten zur Entkernung begonnen.

Uwe Gottschalk hatte sich in das Barockgebäude verliebt und beschlossen, es zu sanieren - trotz vieler Tücken, die das Gebäude hatte. Große Setzungsrisse und statische Probleme, die auf einen bewegten Untergrund hinweisen zum Beispiel. „Denn das Haus steht tatsächlich auf einer riesigen prähistorischen Wallanlage, die wir bei unseren Arbeiten auch entdeckt haben und die die Archäologen total begeistert hat“, erzählt Architekt Mertens und zeigt auf ein Stück Baugrube, in der tatsächlich die unterschiedlichen Schichten der Wallanlage zu sehen sind.

Tag des offenen Denkmals am Sonntag

Das wird allerdings irgendwann nicht mehr sichtbar sein, da in diesem Bereich vier Reihenhäuser mit Garten gebaut werden. In der alten Domkurie entstehen auf 500 Quadratmetern Wohnfläche sieben Mietwohnungen. Wann die allerdings fertig sein werden, ist noch die große Frage. „Dazu möchte ich mich auch nicht aus dem Fenster lehnen, denn man weiß nie, was passiert, und was wir vielleicht noch finden“, mein Architekt Burkhard Mertens. In jedem Fall dürfen Interessierte am Sonntag zum Tag des offenen Denkmals die Baustelle betreten und einen Blick in die Domkurie werfen. Wahrscheinlich wird dann auch Investor Uwe Gottschalk vor Ort sein.

Das imposante Barockgebäude ist gerade eingerüstet.
Das imposante Barockgebäude ist gerade eingerüstet.
(Foto: Undine Freyberg)

Der Mann ist eigentlich Chemiker, weshalb die Region um Merseburg für ihn interessant ist. Gottschalk kommt zwar aus Göttingen, doch sein Opa war hier in der Region zuhause. „Mein Großvater war Eisenbahner und hat in Halle gelebt. Dort habe ich als Kind sehr viel Zeit verbracht und habe schöne Erinnerungen daran.“ Halle und Merseburg sind nur ein Katzensprung voneinander entfernt. Mittlerweile engagiert sich Gottschalk in beiden Städten bei der Sanierung alter Gebäude. Die Sanierung der Domkurie wird übrigens aus Mitteln des städtebaulichen Denkmalschutzes der Stadt Merseburg, des Landes Sachsen-Anhalt und der Bundesrepublik Deutschland finanziell unterstützt.

12. September, Tag des offenen Denkmals. Von 13.30 bis 16 Uhr können Interessierte einen Blick in die alte Domkurie (Dompropstei 7) werfen.

Von Peterskloster über Luftschutzbunker bis zum Eisenbahnmuseum - Hier öffnen sich am Sonntag die Türen

Die unterschiedlichsten Denkmale laden am Sonntag ein:

Merseburg

Das Ständehaus öffnet von 10 bis 17 Uhr seine Pforten. Stadtführerinnen und Stadtführer bieten Führungen um 11 Uhr, 13 Uhr und 15 Uhr an. Bei gutem Wetter ist eine Turmbesteigung möglich. Der Fotoclub Merseburg präsentiert anlässlich der 1.000-jährigen Weihe des Merseburger Doms seine neue Ausstellung. Die Türen der Hoppenhauptkirche in Beuna stehen in der Zeit von 10 bis 13 Uhr offen. Ab 14 Uhr findet ein Konzert der Band „Take Drive“ aus Halle statt, zu dem alle Freunde des Jazz, Blues und Oldies eingeladen sind. Der Eintritt beträgt 10 Euro an der Tageskasse. Die Hoppenhauptkirche ist nicht nur Veranstaltungsort, hier kann auch geheiratet werden. Sie ist eine Außenstelle des Merseburger Standesamtes. Auch das Peterskloster öffnet am 12. September seine Pforten und bietet verschiedene Führungen rund um das historische Gebäude an. Das Europäische Romanikzentrum, Domplatz 7, öffnet von 10 bis 17 Uhr. Das Krumme Tor kann man von 11 bis 16 Uhr besichtigen

Mücheln

Die Dorfkirche Schmirma hat am Sonntag geöffnet. Um 11 Uhr findet die erste Führung statt - sie wiederholt sich stündlich bis 15 Uhr. Um 17 Uhr beginnt eine Lesung mit musikalischer Begleitung. Führungen gibt es am Tag des offenen Denkmals auch in der Kirche Stöbnitz. Sie hat von 10.30 bis 16.30 Uhr geöffnet. An dem Tag wird auch die Crowd-Funding-Kampagne zur Rettung des Kirchturms starten. Außerdem gibt es in der Kirche und im Kirchhof eine Ausstellung zum Dorf, zur Kirche und zur Grube zu sehen. In der Kirche St. Kilian in Gröst findet ebenfalls ein Programm zum Tag des offenen Denkmals statt. Es gibt Führungen, um 14 Uhr eine Andacht sowie eine Fotoausstellung. Geöffnet ist von 10 bis 16.30 Uhr. Überdies haben in Mücheln der Rathauskeller von 10 bis 16 Uhr und das Regionalmuseum, in dem die Sonderausstellung „Müchelner Fotografen- und Filmgeschichte“ gezeigt wird, von 11 bis 16 Uhr geöffnet. In der Kreativmühle Mücheln kann ab 14 Uhr die Gutsmühle besichtigt werden.

Schkopau

Die Cartoon-Ausstellung, die derzeit in der St.-Michaeliskirche Raßnitz-Weßmar zu sehen ist, hat auch am Tag des offenen Denkmals geöffnet. Ab 15.30 Uhr lädt der Förderverein der Kirche zu Kaffee und Kuchen ein. In der Lochauer Kirche findet 14.30 Uhr ein Konzert statt. Katharina Guhlmann (Violine & Gesang) und Marco Reichardt (Gitarre, E-Bass & Gesang) aus Dresden entführen die Zuhörer in Welten, in denen träumerischer Jazz auf groovigen Irish Folk trifft und würzen das Ganze mit einer guten Prise Eigenkomposition. Nach dem Konzert lädt der Förderverein der St. Annen-Kirche zu Kaffee und Kuchen ein.

Braunsbedra

Im Ortsteil Krumpa sind am Sonntag mehrere Denkmäler geöffnet und es finden Veranstaltungen statt. Von 10 bis 17 Uhr wird die Kirche Krumpa geöffnet sein. Zu sehen sind die Ergebnisse der Teilsanierung; neue Fenster sowie die abgedichteten Grundmauern und natürlich die historische Kirche im romanischen Baustil. Um 14.30 Uhr findet ein musikalischer Festgottesdienst mit dem Musikchor „fresh vocals“ aus Erfurt anlässlich „270 Jahre Wiederaufbau Kirche Krumpa“ statt. Anschließend gibt es Kaffee und Kuchen. Am Sonntag von 10 bis 18 Uhr ist das Kulturhaus Krumpa geöffnet. Hier können Besucher in Erinnerungen schwelgen. Es wird außerdem über den aktuellen Entwicklungsstand und die nächsten Schritte hin zu einem virtuellen Konzertsaal mit angeschlossener Musikakademie informiert. Bereits am Vorabend findet im Haus eine Oldie-Disco statt. Beginn ist 19 Uhr, der Eintritt beträgt 5 Euro (nur Abendkasse). Außerdem öffnet zum Tag des offenen Denkmals am Sonntag von 12 bis 17 Uhr der Luftschutzbunker B134a in Krumpa. Hier erwartet die Besucher unter anderem eine kleine Ausstellung mit multimedialer Präsentation zum Mineralölwerk Lützkendorf und den Kriegsereignissen 1944-45. Im Braunsbedraer Ortsteil Lunstädt hat am Sonntag die Kirche für Besucher geöffnet. Um 16.30 Uhr wird zu einer Orgelmusik eingeladen. Das Schloss Frankleben lädt am Sonntag ebenfalls zu einem Besuch ein. Geöffnet ist von 10 bis 18 Uhr. Jeweils um 11, 14 und 16 Uhr finden Führungen durch das Schloss mit dem Schlossherrn statt. Die Führungen beinhalten den Besuch der Kirche und der kürzlich freigelegten von Boseschen Gruftkapelle. Zwischen den Führungen werden Kaffee, Tee, kalte Getränke und Kuchen angeboten.

Leuna

Der Heimat- und Kulturverein Kreypau und der Kirchengemeinde Bad Dürrenberg laden am Sonntag um 15 Uhr zu Kaffee und selbst gebackenem Kuchen sowie zu einer Andacht durch Pfarrer Rüdiger Worbes in die Wölkauer Kirche ein. Anlässlich des 165-jährigen Jubiläums der Eisenbahnstrecke Leipzig - Großkorbetha findet am Eisenbahnmuseum Kötzschau ein Bahnhofsfest mit Tombola, Oldtimer-Straßenbahnfahrzeugen, Souvenirs, Fahrten mit der Handhebel-Draisine und mehr statt. Es ist auch eine Sonderausstellung „Kurioses aus 165 Jahren Eisenbahn Leipzig - Großkorbetha“ zu sehen. Auch die Heimatstube Kötzschau hat an diesem Tag von 14 bis 18 Uhr geöffnet.

Querfurt

Im Ortsteil Lodersleben hat am Sonntag die Heimatstube (gegenüber vom Schloss) von 9.30 bis 16 Uhr geöffnet. Dieses Jahr werden historische Dokumente von Lodersleben über Vereine, Berufe und zur Gemeindearbeit gezeigt. Alte Landkarten veranschaulichen die Entwicklung des Ortes und seiner Umgebung. Außerdem werden alte Küchengeräte und Werkzeuge aus der Landwirtschaft und der Sandsteinbearbeitung in der Heimatstube ausgestellt. Fachkundige Erläuterungen zu den Ausstellungsstücken können Erich Bleimeister und Lutz Hannemann geben.