Landesweiter Vergleich Der Saalekreis ist die Baby-Hochburg

Merseburg - Der Saalekreis ist bei Babys der Hit. Das zeigen die Zahlen des Statistischen Landesamts in Halle zum jüngsten Geburtenanstieg. Nirgendwo sonst im Land verlief die Kurve nämlich so steil nach oben wie zwischen Günthersdorf und Ziegelroda: Mit einem Anstieg von elf Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum belegte der Saalekreis im ersten Halbjahr 2016 den ersten Platz in Sachsen-Anhalt.
Demnach wurden von Januar bis Juni vergangenen Jahres im Landkreis 734 Babys geboren, 73 mehr als im Zeitraum ein Jahr zuvor. Abgesehen vom Salzlandkreis, der auf 10,1 Prozent kam, konnte mit der Saalekreis-Quote kein anderes Gebiet mithalten. Bei den absoluten Zahlen liegt der Kreis hinter Halle (1.098 Neugeborene), Magdeburg (1.091) und dem Landkreis Harz (751) im Übrigen auf dem vierten Rang.
Baby-Hochburg Saalekreis: Warum das Carl-von-Basedow-Klinikum nicht von einem Babyboom sprechen will
Die Zahlen bestätigen auch den positiven Trend des Carl-von-Basedow-Klinikums aus den zurückliegenden Jahren. Seit 2013 ist die Zahl der Geburten kontinuierlich gestiegen. Dennoch tritt man im Krankenhaus auf die Euphoriebremse.
„Von einem Boom kann man angesichts der relativ kleinen Sprünge noch lange nicht sprechen“, sagt Oberärztin Anita Schmitt. Zwar hätten die Geburten zuletzt wieder zugelegt. „Aber es gibt nun einmal starke und schwache Jahrgänge, die sich abwechseln“, meint die Medizinerin. Von Hochzeiten wie 1965, als es 2.480 Geburten gab, sei man ohnehin weit entfernt.
Baby-Hochburg Saalekreis: Carl-von-Basedow-Klinikum bietet allerhand rund ums Baby
Dass im Klinikum so viele Babys zur Welt kommen, ist aber auch eine Frage der Attraktivität des Hauses. Und die scheint im Klinikum zu stimmen. Von der Vorsorgeuntersuchung, über den modernen Kreißsaal bis hin zu diversen Kursen für junge Eltern bietet das Basedow-Klinikum allerhand rund ums Baby. Das haben auch Stefanie und Marko Laaser aus dem Burgenlandkreis festgestellt.
Ihr drittes Kind, die kleine Nicky Paulina, wurde an diesem Dienstagmorgen in Merseburg geboren. „In Weißenfels hatte es uns das letzte Mal nicht so richtig gefallen und Merseburg wurde uns über Bekannte empfohlen“, erzählt die frischgebackene Mutter.
Die Ursachen für den Mini-Boom sind nicht näher untersucht. Fest steht, dass die Zunahme von Migranten aber auch dazu beiträgt. „Deutsche Mütter haben in der Regel ein bis zwei Kinder“, sagt Schmitt. In anderen Kulturen gebe es mehr Großfamilien. (mz)
