Ausstellung über Kultfilm Der kleine Lord: Burgherr in Burgliebenau zeigt liebevoll gemachte Ausstellung über den Filmklassiker

Merseburg - In vielen Familien gehört der Kultfilm „Der kleine Lord“ zu Weihnachten wie der Tannenbaum. Echte Fans haben seit diesem Jahr sogar ihre eigene Pilgerstätte: In der Bischofsburg Burgliebenau ist dem „Harry Potter des 19. Jahrhundert“, wie die New York Times einst schrieb, eine ganze Ausstellung gewidmet. Auf unzähligen, sehr gut gemachten Text-Bannern erfährt man Interessantes über die Schöpferin des kleinen Lord, die britische Schriftstellerin Frances Hodgson Burnett (1849-1924), über die Entstehung des Buches und der Filme.
Überall an den Wänden der Bischofsburg hängen überdimensionale Kopien von Buch-Illustrationen mit Szenen, die jeder kennt. Auch ein Foto vom Set der beliebtesten Lord-Verfilmung von 1980 mit Ricky Schroder als der kleine Lord Fauntleroy ist zu sehen. Direkt neben der kleinen Kapelle ist der Tisch neben dem Weihnachtsbaum festlich gedeckt und man könnte fast meinen, Cedric - der kleine Lord - würde in seinem dunkelblauem Samtanzug gleich zur Tür hereinstürmen.
„Der kleine Lord“ in der Bischofsburg Liebenau: Schlossherr Matthias Prasse hat die Ausstellung liebevoll aufgebaut
Wer das Glück hat, eine Führung des Hausherrn durch die Ausstellung erleben zu dürfen, wird viel mehr erfahren, als er sich vorzustellen gewagt hat. Nämlich unter anderem, dass der kleine Lord mit seinen kinnlangen blonden Haaren dem Kind seiner Schöpferin nachempfunden ist, dass der Film selbst in der Sowjetunion gezeigt wurde und warum Donald Duck mit zweitem Vornamen Fauntleroy heißt.
Die Ausstellung ist nicht etwa eingekauft. „Nein, das haben wir alles selbst zusammengetragen und erstellt. Viele Ausstellungsstücke haben wir in den USA und Großbritannien gefunden“, erzählt Burgherr Matthias Prasse, der selbst ein großer Fan des kleinen Lord ist. „Und ich verrate nicht, ob beim Anschauen des Films eher bei mir oder bei meiner Frau eine Träne kullert“, schmunzelt er.
„Der kleine Lord“ in der Bischofsburg Liebenau: Nächste Führung ist am 23. Dezember
Der 45-jährige Kulturhistoriker war jahrelang Leiter des Stadtmuseums Coswig, hat selbst ein Kunstmuseum gegründet und ist der Vorsitzende des Vereins Historische Häuser und Gärten Sachsen-Anhalt. Die Ausstellung „Der kleine Lord“ ist zunächst bis Februar zu sehen. Prasse: „Dann wird sie eingepackt und zum Jahresende 2018 wieder aufgebaut.“
Die nächste Führung durch die Ausstellung findet am 23. Dezember um 11 Uhr statt. Um 13 Uhr heißt es dann „Kino mit dem kleinen Lord“ und um 16 Uhr wird der Frage nachgegangen, ob es Schloss Dorincourt tatsächlich gibt.
››Weitere Infos und die Möglichkeit zur Anfrage für Zusatzführungen findet man unter www.die-bischofsburg.de. (mz)