Bürgermeisterwahl in Teutschenthal Bürgermeisterwahl in Teutschenthal : Wer wird hier der Boss?

Teutschenthal - „Ich entscheide mich für die Bürger.“ Ein Ausspruch der am Dienstagabend im Saal des Gemeindezentrums in Teutschenthal bei der offiziellen Vorstellungsrunde der Bürgermeisterkandidaten für sehr viel Beifall sorgte.
Der kam allerdings nicht von einem der Kandidaten, sondern vom Moderator Pfarrer Volker Rösiger. Auch ging es eher um die Frage, ob mit der Fragerunde begonnen werden soll. Dennoch traf Rösiger damit den Grundtenor des Abends: Die Bürger der Gemeinde Teutschenthal wünschen sich von ihrem Bürgermeister mehr Beachtung ihrer Probleme - egal ob in Teutschenthal direkt oder den umliegen Ortschaften.
Fünf Kandidaten stellen sich zur Wahl
Aber von Anfang an: Fünf Kandidaten stellen sich zur Wahl. Allen voran der derzeit amtierende Bürgermeister Andre Herzog (parteilos). Mit ins Rennen um den Posten des höchsten Verwaltungsbeamten in der Gemeinde gehen zudem Rechtsanwalt Tilo Eigendorf (Unabhängige Bürgervereinigung Teutschenthal), Frank Witte (FDP), Ralf Wunschinski (CDU) und Hendrik Grothe (Die Linke).
Der Saal selbst war zur Hälfte gefüllt - also gut 250 Wähler der knapp 14.000 Einwohner zählenden Gemeinde waren an diesem Abend gekommen. Zu wenig oder doch genug? Das lässt sich schwer beantworten. Es waren jedenfalls genug, um den Kandidaten auf den Zahn zu fühlen.
Zukunft der Gemeinde Teutschenthal
Natürlich drehten sich viele Fragen um die wirtschaftliche Zukunft der Gemeinde und um den Haushalt. Weniger Geld in der Gemeindekasse als noch vor einigen Jahren führt natürlich zu Problemen - vor allem bei notwendigen Neubauprojekten und Sanierungen. Das man da auf Fördermittel vom Land angewiesen sei - ein Problem, dessen sich alle Bewerber bewusst waren. Andere Probleme, wie die besser Integration in der einzelnen Ortschaften in die Gemeinde oder der weitere Ausbau der sanierungsbedürftigen Gerätehäuser standen natürlich auch zur Diskussion.
Besonders beeindruckend: Jeder der Kandidaten hat versucht, die Wähler durch Argumente auf seine Seite zu ziehen. Die großen Schlammschlachten zwischen den Kandidaten oder Angriffe in Richtung des amtierenden Bürgermeisters blieben großteils aus. Ein Gesprächskultur, von der sich die große Politik einiges abschauen kann.
Aber wer war der Souveränste? Wer konnte am besten überzeugen? Das wird sicherlich erst abschließend an der Wahlurne geklärt. Am treffendsten fasste eine Frau den Abend beim Gehen zusammen, als sie ihren Begleiter fragte: „Und, wen willst du nun wählen?“ Die schnelle Antwort: „Am liebsten alle fünf!“ Vielleicht ja auch mal eine Überlegung wert. (mz)