Blutspende trotz Corona Blutspende trotz Corona: Spender kommen - Termine fallen aus

Merseburg - Allerorten wird gerade dazu aufgerufen, Blut zu spenden. Auch vom Oberbürgermeister der Stadt Halle, Bernd Wiegand (parteilos), ist zu hören, dass es derzeit einen Rückgang an Blutspenden und einen Mangel an Blutkonserven gebe. Doch wie sieht die Lage im Saalekreis aus?
Nicht nur das Merseburger Basedow-Klinikum, sondern auch Nico Feldmann, der für Sachsen-Anhalt zuständige Regionalbereichsleiter des Deutschen Roten Kreuz (DRK)-Blutspendedienst, erklärt: „Aktuell ist die Blutversorgung noch gesichert.“
Spendenrückgang von acht Prozent
Derzeit habe man zwar einen Spendenrückgang von acht Prozent, aber die Lager seien noch gut bestückt. Außerdem rechnet er damit, dass angesichts verschobener Operationen der Bedarf sinkt. Dennoch würden für Notoperationen und Krebstherapie weiterhin Blutkonserven benötigt.
Feldmanns Mitarbeiterin Roswitha Mahlich-Springer berichtet, dass an Orten, wo Blutspendeaktionen stattfinden, die Leute sogar vermehrt kommen (siehe Wallendorf oben). „Was uns Sorgen macht, sind die Termine, die ausfallen, weil die Locations nicht mehr verfügbar sind“, sagt Feldmann. Das betrifft auch öffentliche Gebäude wie Schulen, die in der Corona-Zeit geschlossen sind.
„Wir sind keine Veranstaltung, sondern müssen die Blutversorgung aufrecht erhalten.“
Sie hätten etwa im nördlichen Saalekreis diese Woche eine Absage erhalten, weil ein Kulturhaus geschlossen wurde, berichtete Mahlich-Springer. Sie appelliert an die Kommunen: „Wir sind keine Veranstaltung, sondern müssen die Blutversorgung aufrecht erhalten.“
Der DRK-Regionalbereichsleiter argumentiert zudem, dass es sich nicht um Massenaufläufe handele. „Wenn 45 Menschen kommen, dann verteilt sich das über Stunden.“ Dennoch hat auch das DRK zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen ergriffen. Man versuche mehr Abstand zwischen die Spender zu bekommen, berichtet Feldmann. Der Imbiss nach der Spende werde reduziert, damit die Spender sich nicht so lange vor Ort aufhalten. Zudem würden Personen, die zu den Risikogruppen zählen oder kürzlich in einem Risikogebiet waren, keinen Zutritt zum Lokal erhalten.
„Aber es sollte sich nicht jeder hinschleppen“
Wie der in Leipzig und Halle aktive Blutspendedienst Häma, der vergangene Woche schon Spendenaufrufe per Mail an bekannte Spender verschickte, ruft auch der DRK-Blutspendedienst dazu auf, Termine, die stattfinden, wahrzunehmen. „Aber es sollte sich nicht jeder hinschleppen“, schränkt Feldmann ein, der mittlerweile auch Unterstützungsangebote erhalten hat. Das Best Western in Merseburg hat angeboten, Räume zur Verfügung zustellen, wenn es andernorts nicht mehr klappt.
››Termine: Donnerstag, 19. März, Landsberg Gymnasium (Bergstr. 19), 16.30-20 Uhr; Dienstag, 24. März, Otto-Lilienthal-Grundschule, Merseburg, (O.-Lilienthal-Str. 32), 16-19 Uhr. (mz)