Bericht zu tödlichem Flugzeugabsturz Bericht zu tödlichem Flugzeugabsturz : Hat sich Pilot aus Wernigerode überschätzt?

Oppin - Der Untersuchungsbericht zum tödlichen Absturz eines Wernigeröders mit seinem Flugzeug am 5. März 2018 in Franken liegt jetzt vor. Wie berichtet, war der damals 51-jährige Bauunternehmer, der seine Pilotenausbildung in Halle-Oppin absolviert hatte, mit seinem Fluglehrer in dessen Flugzeug von Halle nach Karlstadt bei Würzburg geflogen. Dort hatte er ein gebrauchtes Ultraleichtflugzeug gekauft, das er nun abholen und allein nach Hause in den Harz fliegen wollte.
Doch kurz nach dem Start stürzte die Maschine vom Typ Flight Design CT auf einen Acker. Wie Augenzeugen berichteten, stand das aus Kunststoff gefertigte Flugzeug auf der Stelle in Flammen und brannte aus. Der Pilot war nicht mehr zu retten.
Zunächst eine 15-minütige Platzrunde mit dem Ultraleichtflugzeug geflogen
Der nun vorliegende Untersuchungsbericht der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) in Braunschweig stellt nur die Fakten dar und klärt dabei weder die Schuldfrage, noch gibt er eine Unfallursache an. Einen solchen „summarischen“ Bericht - also ohne die Angabe von Ursachen - gebe es immer dann, wenn sich durch den Unfall keine neuen Erkenntnisse für die Flugsicherung ergäben, sagte BFU-Sprecher Germout Freitag der MZ. So sei es auch in diesem Fall.
Im Untersuchungsbericht heißt es, dass der Verkäufer mit dem später Verunglückten zunächst eine 15-minütige Platzrunde mit dem Ultraleichtflugzeug geflogen sei. Vom anschließenden Soloflug nach Wernigerode hätten ihm Verkäufer und Fluglehrer abgeraten, da der 51-Jährige „keine Erfahrung auf dem Ultraleichtflugzeug hatte und vor dem Start erst eine praktische Einweisung auf die CT 2K erfolgen sollte“.
Durch den zu steilen Start ist die Geschwindigkeit stark gesunken
Doch er blieb bei seinem Entschluss. Der Verkäufer berichtet, dass der Pilot beim Start sehr steil bis auf etwa 100 Meter Höhe gestiegen und dann mit dem Flugzeug abgekippt und auf den Boden gestürzt sei.
Das könnte auch die Ursache für den Absturz sein: Durch den zu steilen Start ist die Geschwindigkeit stark gesunken, was zu einem Strömungsabriss an den Tragflächen geführt hat. Dadurch wiederum hätte das Flugzeug keinen Auftrieb mehr erzeugt und wäre abgestürzt. Den Notfallschirm, den die Maschine an Bord hatte, hat der Pilot laut BFU nicht eingesetzt. (mz)