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Marode Brücken auf der A9 Bauarbeiten auf der A9 bei Günthersdorf: Hier drohen wochenlange Staus

Von Michael Bertram 22.03.2017, 05:30
Die Bauschilder weisen auf der A9 bei Günthersdorf bereits seit einigen Tagen auf die Arbeiten hin.
Die Bauschilder weisen auf der A9 bei Günthersdorf bereits seit einigen Tagen auf die Arbeiten hin. Peter Wölk

Günthersdorf - Klack, klack. Klack, klack. Im Sekundentakt donnern die tonnenschweren Brummis über die Brückenschwellen auf der A9 bei Günthersdorf. Von den Autofahrern kaum wahrzunehmen müssen die Bauwerke täglich Schwerstarbeit leisten, unter der sie allmählich in die Knie zu gehen drohen. Eine Sanierung ist fällig.

Ab April werden über mehrere Monate hinweg nun mehrere Brücken zwischen den Anschlussstellen Großkugel und Günthersdorf instand gesetzt. Staus sind programmiert.

70.000 Fahrzeuge sind pro Tag auf der A9 zwischen Großkugel und Günthersdorf  unterwegs

70.000 Fahrzeuge sind pro Tag auf der Strecke unterwegs. Damit zählt die Autobahn zu den Verkehrsadern mit der höchsten Verkehrsdichte im ganzen Land. Der Schwerlastanteil mit Brummis und Bussen liegt bei etwa 20 Prozent.

„Wenn man die Strecke zwischen Großkugel und Günthersdorf befährt, merkt man, wie stark die Brücken in Mitleidenschaft gezogen wurden“, sagt Anke Hawemann vom Landesstraßenbaubetrieb (LSBB) in Halle.

Vor allem in Richtung Süden gleicht die Fahrt einem Auf und Ab. Senkungen an den Brückenrändern sind deutlich zu spüren. „Auf einer Strecke von 3,5 Kilometern müssen wir deshalb gleich fünf Bauwerke erneuern“, sagt Hawemann.

Im April sollen die Arbeiten an der A9 beginnen - betroffen ist vor allem die Fahrtrichtung Süden

Bereits am 3. April sollen die Arbeiten beginnen, wenn bis dahin alle Vorbereitungen abgeschlossen sind. Seit vergangener Woche sind Arbeiter damit beschäftigt, die Warnbaken aufzustellen, mit denen die bis Juli dauernden Arbeiten abgesichert werden sollen.

Im Laufe des Dienstags wurden auch die Mittelleitplanken vor und hinter dem künftigen Baustellenbereich entfernt, damit der Verkehr verschwenkt werden kann.

Betroffen ist vor allem die Fahrtrichtung Süden. Hier wird die Autobahn komplett gesperrt. Jeweils zweispurig wird der Verkehr in Nord und Süd über die Richtungsfahrbahn Berlin geführt, wie Hawemann sagt.

Autofahrer müssen sich an der A9 auf wochenlange Behinderungen einstellen

Während sich die Autofahrer auf der einen Seite auf wochenlange Behinderungen einstellen müssen, setzen die Bauarbeiter auf der anderen die Brücken instand.

Betroffen von der Sanierung sind die Brücken, die den Verkehr über die Weiße Elster, die Luppe und den Augraben führen sowie die beiden Bauwerke vor und hinter dem Autobahnsee bei Kleinliebenau auf sächsischer Seite. Sie reihen sich wie bei einer Perlenschnur aneinander. 1,5 Millionen Euro werden in die Brückensanierung investiert, wie Anke Hawemann von der LSBB erklärt.

Ab Mai wird nicht nur auf der A9, sondern parallel auch auf der A38 bei Günthersdorf gebaut

Vor allem ab Mai werden die Nerven der Autofahrer dann vor eine echte Zerreißprobe gestellt, wenn parallel zu den Arbeiten auf der A9 bei Günthersdorf dann auch noch auf der Autobahn 38 gebaut wird. Denn auch zwischen Merseburg-Süd und Leuna macht sich der Verschleiß bemerkbar.

Deshalb wurde bereits im vergangenen Jahr in diesem Bereich auf einer Länge von sieben Kilometern der Asphalt erneuert. Nun ist die Gegenrichtung nach Leipzig dran, wie die LSBB mitteilte.

Die Kosten für die Sanierung auf der Autobahn 38 sollen sich den Angaben zufolge auf 4,3 Millionen Euro belaufen. Mit einer Fertigstellung wird im Oktober gerechnet, wie es weiter hieß. Behinderungen und Staus werden wie schon im Vorjahr wieder zur Regel werden, da der Verkehr jeweils nur auf einer Spur an den Bauarbeiten vorbeigeführt wird. (mz)