25 Jahre Berufsbildende Schulen 25 Jahre Berufsbildende Schulen im Saalekreis

Leuna - 25 Jahre Berufsbildende Schulen (BbS) des Saalekreises in kommunaler Trägerschaft, das sind 25 Jahre mit neuen Strukturen, neuen Anforderungen und einem neuen Bildungssystem. Der Weg in das Jahr 2016 war steinig. Als die Wende kam und die Berufsausbildung mit Abitur verschwand, mussten sich Berufsbildende Schulen wie die im Saalekreis neu finden. Heute hat die BbS zwei Standorte in Leuna und Halle mit 98 Lehrkräften, 2 850 Auszubildenden in 160 Klassen, sechs Sekretärinnen, vier Hausmeister, zwei Schulsozialarbeiter und einen Administrator. Soweit die aktuellen Zahlen.
Flexibles Arbeiten und auf neue Anforderungen reagieren
Als sich 1991 die Bildungslandschaft änderte, änderte sich auch die Berufsschule. Die ging in die Trägerschaft des damaligen Landkreises Merseburg über. Hat man vorher von der Betriebsschule der Leuna-Werke gesprochen, hieß es nun Berufsbildende Schulen. Die Betriebe waren aus ihrer Tätigkeit als Träger entlassen. „Das war damals sicher die erste große Hürde“, sagt BbS-Schulleiter Carsten Coppi anlässlich der Festlichkeiten des Jubiläums. Danach galt es, die vielen kleinen Berufsschulen zu kombinieren. Und so verschwanden in den vergangenen 25 Jahren nach und nach die baulichen Spuren dieser Geschichte, wie es Landrat Frank Bannert (CDU) am Montag nannte. Nur als Beispiel: Die Standorte in Schkopau, Oberaltenburg und Unteraltenburg in Merseburg sowie in Merseburg-West gehören der Vergangenheit an. „Große Schulen erlauben ein flexibleres Arbeiten und Reagieren auf neue Anforderungen“, so Coppi.
Lernfelder, statt Schulfächer
Letztere scheinen sich rasant zu verändern und so werden die jungen Auszubildenden heute nicht mehr mit Fächern wie Mathe und Englisch unterrichtet, sondern in sogenannten Lernfeldern. Da lerne der Kfz-Mechatroniker die mathematischen Fähigkeiten und das Englisch, das für diesen Beruf spezifisch ist. Das ist wichtig, damit die Wettbewerbsfähigkeit erhalten bleibe.
Dass das duale System erfolgreich ist, daran lässt auch der Landrat keinen Zweifel. Vielmehr müsse man den „Exportschlager“ aus Deutschland stärken, damit dieser die Wirtschaft stützen kann. In Sachsen-Anhalt werden laut eine Studie des Zentrums für Sozialforschung in Halle aus dem vergangenen Jahr bis 2020 rund 80 000 Fachkräfte gebraucht, davon allein 28 000 in den Bereichen Gesundheit und Soziales sowie 17 000 im Maschinenbau und in der Chemischen Industrie. „Wir merken, dass das Interesse an einer dualen Ausbildung wieder wächst“, so Coppi. Besonders beliebt ist der Beruf des Kfz-Mechatronikers.
Seit acht Monaten leitet Carsten Coppi die BbS mit den beiden Standorten in Leuna und Halle. Er ist eigentlich Gymnasiallehrer in Biologie und Chemie, hat aber vor seiner Tätigkeit in Leuna auch schon als stellvertretender Berufsschulleiter in Weißenfels und später in Halle gearbeitet. „Und nun bin ich seit kurzem ein Teil dieser Geschichte.“ (mz)