Raum Leipzig-Halle Raum Leipzig-Halle: Alles steht auf Aufschwung

LEIPZIG/MZ. - Nach der Erholung kommtder Aufschwung: Die Wirtschaft im Raum Halle-Leipzigist auf Wachstumskurs. Das geht aus einerUmfrage der Handwerkskammern und der Industrie-und Handelskammern unter etwa 2100 Unternehmenhervor. "Die konjunkturelle Belebung der mitteldeutschenWirtschaft begann Mitte 2010 und ging zumJahresbeginn in einen soliden Aufschwung über",sagte Joachim Dirschka, Präsident der HandwerkskammerLeipzig, am Donnerstag bei der Vorstellung des Konjunkturberichtes.Damit würden die Auswirkungen der Wirtschaftskrisein absehbarer Zeit überwunden sein. Das zeigtenpositive Exportaussichten, mehr Investitionenund ein wachsender Bedarf an qualifiziertemPersonal.
Der Konjunkturklimaindex ist gegenüber vergangenemFrühjahr um 43 Punkte gestiegen und erreichtmit 66 Punkten den besten Wert seit 2003.So bewerteten etwa 40 Prozent der Unternehmenihr Geschäftslage gut, im Frühjahr 2009 warenes 21,6 Prozent. Die Geschäftsaussichten habensich im Jahresvergleich in allen Wirtschaftsbereichenverbessert. Vor allem die Industrie gilt nachder Erhebung als Wachstumsmotor. Mit der stetigwachsenden Nachfrage aus dem Ausland zog auchdie Binnennachfrage kräftig an und ließ denUmsatz der Industrieunternehmen zweistelligwachsen. Die Unternehmer schätzen nicht nurihre Geschäftslage deutlich positiver ein.Auch die Erwartungen an Umsätze, Personal-und Investitionsplanungen weisen deutlichnach oben. "Dass auch die Erwartungen so gutausfielen, ist überraschend. Normalerweisesind die Unternehmer eher skeptisch. Das kannein Indikator für einen anhaltenden Aufwärtstrendsein", erklärt IHK-Sprecher Stefan Möslein.Im Bau- und Dienstleistungsgewerbe sowie imHandwerk zeichnet sich der Aufschwung ab.Auch der Handel befindet sich im Aufwärtstrend,bewertet seine Lage aber schlechter als andereBranchen. Der Bevölkerungsrückgang mache demEinzelhandel zu schaffen.
Trotz guter Stimmung appellierten die Kammernan die Politik. "Die Unternehmen braucheneine verlässliche Wirtschaftspolitik, diePlanungssicherheit schafft", sagte CarolaSchaar, Präsidentin der IHK Halle-Dessau.Sie fordere eine bezahlbare und saubere Energieversorgung."Dabei darf die Förderung der erneuerbarenEnergien nicht auf Kosten der Wettbewerbsfähigkeitder Unternehmen gehen", betonte sie. Im Energiekonzeptder Bundesregierung müsse die Braunkohle eineangemessene Rolle spielen. Zudem müssten dieSchulabbrecherquote verringert, Fachkräftegefördert und die Arbeitslosigkeit beseitigtwerden. Denn die Krise hat Spuren in Mitteldeutschlandhinterlassen: So wurden im Jahr 2010 noch541 Betriebe mit über 50 Beschäftigten gezählt- neun weniger als 2008. Auch die Beschäftigtenzahlging zurück - um 2,3 Prozent auf 85008 Personen.