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Proteste gegen «Hartz IV» Proteste gegen «Hartz IV»: Organisator Andreas Ehrholdt will weitermachen

14.09.2004, 12:54
Andreas Ehrholdt (Foto: dpa)
Andreas Ehrholdt (Foto: dpa) dpa

Magdeburg/dpa. - Trotz sinkender Teilnehmerzahlen bei den Montags-Demonstrationen gegen die Arbeitsmarktreform Hartz IV wollendie Veranstalter die Proteste fortführen. «Natürlich gehen wirnächsten Montag wieder auf die Straße», sagte der Organisator der Magdeburger Montags-Demonstration, Andreas Ehrholdt, am Dienstag. Grund für den sinkenden Zulauf ist aus Sicht vonEhrholdt die steigende Frustration der Menschen. Aber gerade daher gelte es, die Menschen weiter für die Proteste zu mobilisieren.

Allerdings müsse das politische Profil der Proteste durch neueInhalte geschärft werden. Es reiche nicht aus, nur gegen Hartz IV zu sein, sagte Ehrholdt. Daher hatte er bereits am Vortag erstmals einen Forderungskatalog vorgelegt. Darin pochen die Veranstalter der Magdeburger Proteste auf ein im Grundgesetz verankertes Recht auf Arbeit, einen europaweit gültigen Mindestlohn und auf eine bessere Kontrolle beim Umgang mit Steuergeldern in Verwaltungen.

Die bundesweite Welle der Montags-Demonstrationen gegen Hartz IVhatte Ende Juli in Magdeburg ihren Anfang genommen. Zwischenzeitlichwurden in der Landeshauptstadt bis zu 15 000 Teilnehmer gezählt,danach bröckelten die Teilnehmerzahlen aber ab. In der Vorwochedemonstrierten noch 6000 Menschen in Magdeburg. Am vergangenen Montagwaren es laut Polizei nur noch 2000, laut Veranstalter bis zu 4000.«Das war der harte Kern», sagte Ehrholdt. Auch landesweit gingen dieZahlen zurück. Wurden in der Vorwoche noch 16 000 Demonstrantengezählt, waren es am Montag rund 9000.

«Die Wut weicht der Resignation. Das ist eine fatale Entwicklung»,beurteilte DGB-Sprecher Bernhard Becker die rückläufigeTeilnehmerzahl. «Es darf nicht passieren, dass die Demonstrationen zuEnde gehen, ohne dass etwas passiert.»

Zahlreiche Menschen protestieren am Montag (13.09.2004) in Magdeburg mit einem Transparent mit der Aufschrift "Jetzt erst recht! Gemeinsam gegen Hartz IV und die Verarmungspolitik der Regierung" gegen die geplanten Einschnitte im Sozialsystem durch die Arbeitsmarktreformen der Bundesregierung. (Foto: dpa)
Zahlreiche Menschen protestieren am Montag (13.09.2004) in Magdeburg mit einem Transparent mit der Aufschrift "Jetzt erst recht! Gemeinsam gegen Hartz IV und die Verarmungspolitik der Regierung" gegen die geplanten Einschnitte im Sozialsystem durch die Arbeitsmarktreformen der Bundesregierung. (Foto: dpa)
dpa