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staatsschutz Polizei findet bei Wohnungsdurchsuchung in Sachsen Waffen und Nazidevotionalien

Der Staatsschutz hat bei einer Wohnungsdurchsuchung im sächsischen Limbach-Oberfrohna Waffen, scharfe Munition und Gegenstände mit Nazi-Symbolik gefunden. Zuvor wurde die Polizei von einem stark alkoholisierten Mann angerufen.

Aktualisiert: 23.12.2021, 10:01
Die Polizei fand bei einer Wohnungsdurchsuchung in Limbach-Oberfrohna jede Menge Waffen.
Die Polizei fand bei einer Wohnungsdurchsuchung in Limbach-Oberfrohna jede Menge Waffen. Foto: Polizei Sachsen

Limbach-Oberfrohna/dpa - Bei einer Wohnungsdurchsuchung in Limbach-Oberfrohna (Landkreis Zwickau) hat der Staatsschutz eine größere Menge Waffen und Nazidevotionalien beschlagnahmt. Unter anderem wurden bei der Durchsuchung am Mittwoch ein Patronengurt mit teils scharfer Munition, ein sogenannter Totschläger, ein Stockdegen, drei Schlagringe, davon zwei mit Klinge, ein Butterflymesser und zwei Schlagmesser gesichert, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte.

53-Jähriger bat Polizei telefonisch um Hilfe

In der Nacht zu Mittwoch wurden die Einsatzkräfte zunächst von einem stark alkoholisierten 53-Jährigen angerufen, der laut Polizei einen verwirrten Eindruck gemacht und um Hilfe gebeten haben soll. Dort angekommen, stellten die Beamten in der Wohnung ein größeres Arsenal an Hieb-, Stich- und Schusswaffen fest. Die Gegenstände seien, zusammen mit Bildnissen und Symboliken aus der Zeit des Nationalsozialismus, "altarhaft" dekoriert gewesen, wie die Polizei berichtete. Daraufhin wurde die Wohnung gesichert und der Bewohner ins Krankenhaus gebracht.

Der 53-Jährige hortete unter anderem Schlagringe und Messer.
Der 53-Jährige hortete unter anderem Schlagringe und Messer.
Foto: Polizei Sachsen

Staatsanwaltschaft nimmt Ermittlungen auf

Wegen des Verdachts auf Verstöße gegen das Waffengesetz wurde die Wohnung am Mittwoch im Beisein des 53-Jährigen untersucht. Mehrere der Gegenstände seien demnach "strafrechtlich relevant" gewesen. Laut Polizei soll sich der Beschuldigte einsichtig verhalten haben und die Waffen sowie Gegenstände mit Bezügen zum Nationalsozialismus freiwillig abgegeben haben.

Die Polizei ermittelt nun zur Herkunft der Waffen sowie weiteren Hintergründen. Der allein lebende Deutsche sei bisher nicht mit ähnlichen Delikten in Erscheinung getreten. Die Staatsanwaltschaft Zwickau hat die Ermittlungen aufgenommen.