Papageienkrankheit Papageienkrankheit: Zwei Fälle im Kreis Sangerhausen bestätigt
Sangerhausen/dpa. - Im Landkreis Sangerhausen sind die beidenersten Fälle von Papageienkrankheit bestätigt worden. Bei denInfizierten handelt es sich um den Amtstierarzt des Landkreises undden Tierhalter, in dessen Geflügelbestand die Tierkrankheitausgebrochen war. Das teilte der stellvertretende Landrat, HaraldKoch, am Freitag nach Auswertung der entsprechenden Blutproben inSangerhausen mit. Der Tierarzt liege weiter im Krankenhaus, derTierhalter sei inzwischen wieder genesen.
Insgesamt hatten bisher 22 Menschen unter grippeähnlichenBeschwerden geklagt, die für die Papageienkrankheit typisch sind. Vonden anderen Betroffenen stehen die Ergebnisse der Blutuntersuchungnoch aus. Unter den möglicherweise Infizierten sind auch Kleinkinderund Rentner. Ausgangspunkt der Krankheit war ein illegaler Geflügel-Bestand, bei dem etwa 1000 Tiere unter katastrophalen hygienischenBedingungen gehalten wurden.
Bis zum Freitagnachmittag wurden nach Angaben desLandwirtschaftsministeriums 113 Käufer ermittelt, die sich für ihreTierbestände dort mit Federvieh versorgt haben. Darunter ist jetztauch ein Käufer aus dem Landkreis Aschersleben-Staßfurt. Die anderenBestände und Käufer verteilen sich auf die Landkreise Köthen,Sangerhausen, Mansfelder Land, Quedlinburg, Merseburg-Querfurt undden Burgenlandkreis. Bislang sind nach Tests 63 Tierbeständeinfiziert. Nach einem Erlass des Landwirtschaftsministeriums müssenalle Tiere, die schon unter dem Verdacht stehen, sich mit derPapageienkrankheit angesteckt zu haben, getötet werden.
Die Papageienkrankheit hatte auch Thüringen erfasst, wo 29Tierhaltungen gesperrt werden mussten. Zudem hatte sich eine Frauinfiziert, daneben gab es Verdachtsfälle bei zwei Männern und einemMädchen.
Die meldepflichtige Papageienkrankheit äußert sich beim Menschenzunächst durch grippeähnliche Beschwerden. Etwa ein bis vier Wochennach der Infektion kommt es zu Schüttelfrost, hohem Fieber, Kopf- undGliederschmerzen, trockenem Husten oder Lungenentzündung. Überträgerdes Erregers sind nicht nur Papageien und Sittiche, sondern auchTauben, Enten oder Truthühner. Der Mensch steckt sich meist durchEinatmen der Bakterien an.