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Naumburger Jugendhaus "Fischgasse" Naumburger Jugendhaus "Fischgasse": Lernhilfe und Freizeit unter einem Dach

Von Franziska Fiedler 02.08.2017, 13:40
Ferienaktion „Tatort-Märchenwald“ im Haus in der Fischgasse: Steffen Claus übt mit Kindern des Georgenhortes richtiges Verhalten bei Gefahr.
Ferienaktion „Tatort-Märchenwald“ im Haus in der Fischgasse: Steffen Claus übt mit Kindern des Georgenhortes richtiges Verhalten bei Gefahr. Torsten Biel

Naumburg - Es gibt Kinder, denen fällt das Lernen in der Schule nicht so leicht wie ihren Klassenkameraden. Die Ursachen für Lernschwächen oder Lernhemmnisse können individuell verschieden sein. So sind soziale und kognitive Entwicklungen denkbare Gründe für schlechte schulische Leistungen.

Als Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche mit Konzentrationsschwierigkeiten oder Verhaltensauffälligkeiten hat sich in den letzten Jahren das Naumburger Jugendhaus „Fischgasse“ etabliert. Dort können Mädchen und Jungen die pädagogische Lernförderung in Anspruch nehmen. Betrieben wird die Einrichtung vom Naumburger Verein Trägerwerk Stadtjugendring. „Jeder kann unser kostenfreies Angebot in Anspruch nehmen. Wir verlangen weder Atteste noch Bescheinigungen. Das senkt die Hemmschwelle“, erklärt Leiterin Beate Röder. Schulsozialarbeiter von Grund- und Sekundarschulen unterstützen die pädagogische Arbeit des Hauses.

Finanziert werden die eineinhalb Stellen der Einrichtung durch das Land Sachsen-Anhalt. Des Weiteren werden Fördermittel akquiriert. So hat beispielsweise der Verein „Wir helfen“ Ende Juni eine Spende in Höhe von 4000 Euro zugesagt. „Das Geld fließt zur Hälfte in die pädagogische Lernhilfe und zur anderen Hälfte in die Ferienfreizeit“, so Beate Röder.

Neben der Vermittlung von Lernmethoden gibt es im Jugendhaus nämlich außerdem Möglichkeiten der Freizeitgestaltung: Trommel- und Bastelkurse, Theater- und Kinobesuche, Tagesausflüge oder gemeinsames Kochen. Das alles koste Geld und solle auch für sozial benachteiligte Kinder erschwinglich bleiben, erläutert die Hausleiterin. Außerhalb der Schulzeit finden im Haus diverse Ferienaktionen statt. So etwa das kriminalpräventive Puppen- und Rollenspiel „Tatort-Märchenwald“, das Kindern ein Bewusstsein für richtiges und falsches Verhalten in für sie gefährliche Situationen vermitteln will.

Auch Kinder und Jugendliche aus Migrantenfamilien profitieren von diesem Angebot. Beate Röder, die den Geflüchteten gern auch Deutschland näherbringen möchte, hat für kommende Woche eine Tour nach Leipzig zum Völkerschlachtdenkmal geplant. Gern würde sie auch Wochenendausflüge nach Berlin oder Dresden realisieren. (mz)