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Nahrungsmittel Nahrungsmittel: «Überrübe» aus Zörbig soll den Westen erobern

Von Sabine Fuchs 18.01.2007, 07:07
Eine Mitarbeiterin zeigt in Zörbig ein Glas «Original Zörbiger Überrübe». Der süße Brotaufstrich aus Rübensirup ist im Osten bereits in vieler Munde. (Foto: dpa)
Eine Mitarbeiterin zeigt in Zörbig ein Glas «Original Zörbiger Überrübe». Der süße Brotaufstrich aus Rübensirup ist im Osten bereits in vieler Munde. (Foto: dpa) dpa-Zentralbild

Zörbig/dpa. - «In Deutschland gibt es nur zwei Firmen, die Rübensirup produzieren, deshalb rechnen wir uns nach ersten Erfolgen weitere gute Chancen für die Märkte in den altenBundesländern aus», sagte Manfred Kranke. Er ist der Leiter desZörbiger Werks der Firma Zuegg Deutschland GmbH. Zuegg, einitalienisches Familienunternehmen mit Sitz in Verona, betreibtinsgesamt fünf Fabriken in Italien, Frankreich und Deutschland. Neben Zörbig gehört noch ein deutsches Werk in Werneuchen (Brandenburg, Kreis Barnim) zur Gruppe.

«Mit der Überrübe knüpfen wir an alte Traditionen an, denn mitRübensirup war das Unternehmen 1873 angetreten», sagte Kranke. Auchin DDR-Zeiten sei der Zörbiger Saft gefragt und nur unter demLadentisch zu haben gewesen. Die Produktion des süßen dicken Saftesstand ebenfalls nicht still, als 1992 drei Beschäftigte das Werk ineinem so genannten Management By Out übernahmen. Seit 2001 ist es imBesitz von Zuegg. Etwa vier bis fünf Millionen Euro seien seitdem inMaschinen und Anlagen investiert worden. Zuletzt etwa 650 000 Euro ineine neue Etikettiermaschine. Der Umsatz habe im Jahr 2006 rund 15Millionen Euro betragen, sagte Kranke, etwa ebenso viel wie im Jahrzuvor.

Doch nicht nur der Rübensirup kommt bei Süßmäulern zunehmend an.Insgesamt zwölf verschiedene Konfitüren und sechs Diätkonfitürenstellen die derzeit 60 Mitarbeiter in zwei Schichten her. Imvergangenen Jahr waren es rund 600 Tonnen Marmelade und 800 TonnenRübensirup. «Um die Qualität weiter zu verbessern, haben wir denFruchtanteil von ehemals 40 bis 45 Prozent auf 50 Prozent erhöht»,sagte Kranke. Die Pfirsiche und Aprikosen bezieht das Unternehmen ausItalien, Kirschen und Beeren hauptsächlich aus Polen.

«Das Unternehmen aus Zörbig ist ein Beispiel für die guteEntwicklung der Land- und Ernährungsgüterwirtschaft Sachsen-Anhalts»,sagte eine Sprecherin des Agrarministeriums. Auch andereTraditionsfirmen wie die Rotkäppchen Sektkellerei GmbH Freyburg, derBackwarenhersteller Kathi oder der Pralinenproduzent Halloren (beideHalle) hätten sich gut am Markt behauptet. Die Ernährungswirtschaftdes Landes mit derzeit 21 375 Beschäftigten habe im Jahr 2005 rund5,8 Milliarden Euro erwirtschaftet. Es sei davon auszugehen, dass2006 erstmals die 6 Milliarden überschritten werden. Die genauenZahlen lagen noch nicht vor.

Mit der «Überrübe» und allen Konfitüren wird das Unternehmen ausZörbig auf der bevorstehenden «Grünen Woche» vom 19. bis 28. Januarin Berlin präsent sein. Zwar haben bereits große Ketten die Produktedes Traditionsunternehmens gelistet, doch für weitere Felder am Marktist die Kapazität durchaus vorhanden.