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MZ-Leser erinnern sich MZ-Leser erinnern sich: Noch mehr Sprüche die unsere Kinder nicht mehr verstehen

21.08.2015, 08:52
Groschen für den Münzfernsprecher. Heute kein Thema mehr.
Groschen für den Münzfernsprecher. Heute kein Thema mehr. dpa Lizenz

Halle (Saale) - Sätze wie „Alte Frau ist kein D-Zug“ oder „Schaltet doch mal eben Euer Fax an“ hört man heute kaum noch. Nachdem wir den Text "11 Sprüche, die unsere Kinder nicht mehr verstehen" auf der Facebook-Seite der MZ veröffentlicht haben, kamen von unseren Lesern viele weitere Beispiele. Wir zeigen, welche Redewendungen unseren Lesern noch eingefallen sind und was sie bedeuten.

Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer

Das Sprichwort sagt aus, dass der Beginn einer positiven Sache noch nichts darüber aussagt, ob diese auch wirklich zum Erfolg führt. Der Ursprung des Sprichwortes soll in einer Fabel von Äsop liegen. Ein Mann verkauft seinen Mantel, weil er nach der Sichtung einer einzelnen Schwalbe davon ausgeht, dass der Sommer naht. Fortan muss er frieren, denn es bleibt kalt und die zu früh zurückgekehrte Schwalbe erfriert.

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Die Redewendung steht dafür, lieber einen kleinen Nutzen sicher zu haben als die Aussicht auf einen großen Nutzen, wenn der mit dem Risiko verbunden ist, am Ende gar nichts zu haben. Bezüglich der Herkunft wird aus das lateinische Sprichwort "Capta avis est melior, quam mille in gramine ruris" (Ein gefangener Vogel ist besser als tausend im Gras) verwiesen.

Früh krümmt sich, was ein Häkchen werden will

Auch dieses Sprichwort kennen laut unserer Facebook-User nur noch wenige. Es bringt zum Ausdruck, dass man sich schon in der Jugend bemühen muss, wenn man später etwas sehr gut beherrschen möchte. Es ist an den Spruch "Früh übt sich, was ein Meister werden will" aus dem Drama "Wilhelm Tell" (1804) von Friedrich Schiller angelehnt.

Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr

Ebenfalls um das Thema Lernen und Erfahrung dreht sich dieses Sprichwort, das aussagt, dass man in der Jugend besser lernt als im Alter. Diese Redewendung ist heute jedoch zumindest teilweise überholt. Laut Studien fällt Kindern beispielsweise im naturwissenschaftlichen Bereich das Lernen schwerer als Erwachsenen.

Weitere Sprichworte, die heute nur noch selten genutzt werden, an die sich unsere Leser jedoch noch erinnern, lesen Sie auf Seite 2.

Wer den Pfennig nicht ehrt, ist den Taler nicht wert

Heute müsste es heißen "Wer den Cent nicht ehrt, ist das Euro-Stück nicht wert." Der Sinn bleibt jedoch derselbe: Wer sich über kleine Geldbeträge nicht freuen kann, hat auch keine großen verdient. Das Sprichwort beruht auf einem Übersetzungsfehler aus dem Englischen. Das Original lautet: »Whosoever the Penny has airéd, tell’s Thee he’s truly weird«, also eigentlich: Wer auch immer den Pfennig lüftet, ist wahrlich seltsam.

Die Wände haben Ohren

Auch an dieses Sprichwort erinnert ich ein MZ-Leser, das aussagt, dass man belauscht wird. Angeblich ließ Katharina von Medici in die Wände des Pariser Louvre Horchkanäle einbauen, um ihre protestantischen Gegner belauschen zu können. Das deutsche Sprichwort ist eine Übersetzung des französischen Ausdrucks "les murs ont des oreilles", der damals in Frankreich aufkam.

Ich bin nicht aus Eilenburg, sondern komme aus Karlsruhe

Diese spaßig gemeinte Redewendung verwendet man laut einer Facebook-Userin, wenn man nicht der Schnellste war.

Ein leerer Strandkorb
Ein leerer Strandkorb
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Rentnerinnen und Rentner nehmen am Seniorenkolleg der Hochschule Anhalt in Bernburg teil.
Rentnerinnen und Rentner nehmen am Seniorenkolleg der Hochschule Anhalt in Bernburg teil.
dpa Lizenz