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MZ-Chat mit Rosemarie Hein MZ-Chat mit Rosemarie Hein: PDS-Chefin spricht von Stillhalte-Abkommen

Von Steffen Reichert 08.04.2003, 18:08

Magdeburg/MZ. - Rosemarie Hein kann richtig doppeldeutig sein. Ob sich ihr Verhältnis zu SPD-Chef Manfred Püchel wieder gebessert habe, wurde die PDS-Landeschefin beim Chat auf mz-web.de gefragt. "Ich hatte noch nie eines . . .", antwortete sie spitz. Doch weil Leser der MZ hartnäckig sein können, musste sich die Politikerin doch zum Verhältnis zwischen beiden Parteien bekennen. "Wohl mehr ein Stillhalte-Abkommen ohne Abkommen", machte Hein da aus.

Ein Abkommen, dass die SPD erklärt habe, aber auch eins, bei dem die PDS nicht bereit sei, "Kompromisse einzugehen auf Kosten von PDS-Positionen." Zwar machte die Landeschefin in der Tagesarbeit "eine ganze Menge Nähe aus". Bei aller Spekulation: Was eine Koalition angehe, gab sie sich "derzeit aber eher skeptisch". Statt dessen wolle man konkrete Vorschläge unterbreiten: "Die PDS wäre am Ende, wenn sie nichts mehr einzubringen hätte", sagte sie und räumte ein: "Außerdem sind wir wohl noch nicht im Westen angekommen."

"Ein Jahr nach den Landtagswahlen", so heißt das Thema dieses Chats. Natürlich musste auch Rosemarie Hein etliche Fragen nach der Situation in Sachsen-Anhalt beantworten - sie hielt sie für schlecht.

Den Vorwurf des ewigen Meckerns ließ sie aber ebenso wenig gelten wie die Aufforderung, den Sparkurs der Regierung Böhmer mitzutragen. Vor allem aber wurde die Magdeburgerin um ihre Positionen zum Irak-Krieg gebeten. Und danach, was ihre Partei tun könne im aktuellen Konflikt. "Es ist richtig und wichtig, in der Friedensbewegung aktiv zu bleiben", ließ Hein nach dem jüngsten Sonderparteitag der PDS keinen Zweifel. Die Uno müss bei ihrer klaren Position bleiben. Die USA dürften sich nicht über jedes Recht hinwegsetzen, vielmehr müssten sie mit Großbritannien zu Reparationsleistungen verpflichtet werden.

Mittwoch von 18 bis 19 Uhr im Chat: Grünen-Chefin Inés Brock, Donnerstagabend stellt sich CDU-Landeschef Wolfgang Böhmer.