Manfred Brandenburg Manfred Brandenburg: Keine Angst vor giftigen Stichen
KLOSCHWITZ/MZ. - Was haben Bienenzüchter anderen Leuten voraus?
Brandenburg: Sie haben keine Angst vor Bienenstichen. Für sie ist das wie eine gute Akupunktur. Die Abwehrkräfte werden aktiviert.
Welche Eigenschaft ist für einen Imker besonders wichtig?
Brandenburg: Er muss seine Bienen lieben. Nur das gibt ihm die Ruhe, Gelassenheit und Heiterkeit. All das braucht es, um so ein altes Handwerk zu betreiben.
Darf ein Imker auch neugierig sein und experimentieren?
Brandenburg: Unbedingt, auf meinen Radieschen-Honig - das ist eine Rarität - bin ich echt stolz.
Wie sind Sie Imker geworden?
Brandenburg: Auf Montage im Kaukasus bin ich auf den Honig-Geschmack gekommen. Die Einheimischen haben gezeigt, wie sie die Bienen für sich arbeiten lassen. Das gefiel mir.
War es ein Start nach Maß?
Brandenburg: Nein, ich musste Lehrgeld zahlen. Mir fehlte Erfahrung. Und damals gab es keine Imkerkurse wie heute. Also habe ich viel darüber gelesen.
Wann stellt sich der Erfolg ein?
Brandenburg: Wenn der erste Honig das Glas füllt, das ist toll. Jede Saison ist ein Abenteuer. 23 Jahre sind vergangen, bis ich meine Völker erstmals ohne Verluste über den Winter bringen konnte.
Ein Blick in die Zukunft: Ist Klimawandel für Bienen ein Problem?
Brandenburg: Honigbienen halten viel aus. Immerhin gibt es sie schon seit 50 Millionen Jahren, wie Abdrücke in Bernstein beweisen.