Mäc-Geiz-Pleite Mäc-Geiz-Pleite: Mit Geiz lässt sich nicht mehr viel verdienen
Halle (Saale)/MZ. - 1994 eröffnete Firmenchef Dirk Bolmerg den ersten Laden in Halle und baute in wenigen Jahren ein Handels-Unternehmen mit 260 Geschäften und 1 700 Beschäftigten auf. Das Konzept blieb immer das gleiche: "Ein einfaches, überschaubares Sortiment, geordnet nach wenigen Preisgruppen", sagte Bolmerg noch vor einem Jahr im MZ-Gespräch. "Die Ware kommt schnell rein und geht schnell raus." Für die Billigprodukte, die nicht selten von insolventen Firmen aufgekauft werden, wirbt "Mäc Geiz" mit dem Motiv eines Schotten. Doch die Expansion der Kette stand - wie sich jetzt zeigt - offenbar auf wackligen Füßen. Das Unternehmen aus Landsberg (Saalekreis) musste am Montag Insolvenz anmelden.
Der vorläufige Insolvenzverwalter, Rainer Eckert aus Halle, nennt als Grund "akute Finanzierungsprobleme". Nach MZ-Informationen konnte "Mäc Geiz" seine Zwischenfinanzierung vom Einkauf der Ware bis zum Verkauf nicht mehr stemmen. Auch intern hat es offenbar gekracht. So soll ein ehemaliger Geschäftsführer des Unternehmens zuvor bereits einen Insolvenzantrag gestellt haben, der jedoch zurückgezogen wurde.
Firmenchef Bolmerg war gestern nicht zu erreichen. Er und Insolvenzverwalter Eckert dürften alle Hände voll zu tun haben, Mitarbeiter, Lieferanten und Gläubiger zu beruhigen. "Probleme mit der Finanzierung lassen sich im Zuge eines Insolvenzverfahrens oft lösen", sagte Eckert gestern. Er sehe nach jetzigem Stand durchaus Chancen, das Unternehmen zu erhalten.
Ob die optimistischen Worte berechtigt sind, wird sich zeigen. Denn das Geschäft ist alles andere als einfach. Stürmten vor einigen Jahren die Kunden bei jeder neuen Filial-Eröffnung regelrecht die Läden, so hat "Mäc Geiz" heute kräftige Konkurrenz bekommen. "Wir haben Wettbewerb an allen Ecken und Enden hier in Deutschland", sagte Bolmerg zuletzt. Dies lässt sich auch im Geschäftsbericht der Mäc-Geiz Non Food Vertriebsgesellschaft mbH ablesen. Zwar stieg der Umsatz 2008 um zwölf Prozent auf 122,5 Millionen Euro, unter dem Strich blieb aber kaum Gewinn übrig. Um das Unternehmen flott zu bekommen, muss gespart werden. Dazu passt der Firmen-Slogan der Geburtsstunde: "Schotten sind Verschwender, wir nicht".