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Drama im Tierpark Zoo Leipzig tötet vier Antilopen: Was der Grund dafür ist

Vier Moorantilopen im Zoo Leipzig wurden getötet. Die Tiere sollen jetzt an Raubtiere verfüttert werden. Was die Blauzungenkrankheit damit zu tun hat.

Von DUR/fp 20.01.2025, 12:05
Im Leipziger Zoo wurden vier Moorantilopen getötet.
Im Leipziger Zoo wurden vier Moorantilopen getötet. Symbolfoto: picture alliance/dpa

Leipzig. - Für viele Passanten war es am vergangenen Freitag ein ungewöhnliches Geräusch: In der Nähe des Zoos in Leipzig hörten sie fünf Schüsse. Wie aus Recherchen der "Leipziger Volkszeitung" hervorgeht, wurden zu diesem Zeitpunkt vier Moorantilopen im Afrika-Bereich erschossen. Aber warum?

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Schüsse im Zoo Leipzig - Das ist der Grund für Tötung von Antilopen

Nach Angaben einer Zoo-Sprecherin war es aus Gründen des Populationsmanagements nicht möglich, die Tiere in ihrer Herde zu belassen. Eine Vermittlung der drei weiblichen und des einen männlichen Tieres an andere Zoos über das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) sei erfolglos geblieben. Deshalb seien die Tiere getötet worden.

Laut Informationen der LVZ sollen die Tiere nach der Untersuchung auf Krankheiten an Raubtiere verfüttert werden. Nach der Tötung verbleiben im Zoo Leipzig nun noch vier weibliche Moorantilopen und ein Männchen.

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Wer die gezielten Schüsse abgegeben hat, teilte der Leipziger Zoo nicht mit. Mehrere Mitarbeiter sollen laut dem Medienbericht über eine Schießberechtigung verfügen.

Tiere werden im Zoo selten getötet

Zoodirektor Jörg Junhold betonte gegenüber der LVZ, dass Tiertötungen im Zoo Leipzig Einzelfälle seien, die nur selten und unter strengen Voraussetzungen vorkämen. Der Beschluss, die Tiere zu töten, wurde laut seinen Angaben nach intensiven Beratungen durch eine Ethikkommission gefasst.

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Dieser Kommission gehören verschiedene Fachleute an, darunter Tierpfleger und der Zoodirektor selbst.

Maul- und Klauenseuche führte nicht zur Tötung

In diesem Fall war die Vermittlung wohl auch wegen der Blauzungenkrankheit so schwierig. Denn Länder, die frei von der Blauzungenkrankheit sind, nehmen aktuell keine Tiere aus Deutschland an.

Nicht nur diese Tierseuche hat Auswirkungen auf den Zoo Leipzig: Als Vorsichtsmaßnahme gegen die Maul- und Klauenseuche hat der Leipziger Zoo inzwischen seine Australien-Anlage geschlossen, in der die Bennettkängurus untergebracht sind.

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Außerdem wurden die Streichelgehege in den Erlebnisbereichen Afrika, Pongoland und Südamerika für Besucher gesperrt, um jeglichen direkten Kontakt zwischen Mensch und Tier zu vermeiden. Zwar können Menschen selbst nicht an der Maul- und Klauenseuche erkranken, sie jedoch übertragen.