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Letztes Opfer der Todesstrafe in der DDR Warum wurde Stasi-Hauptmann Teske hingerichtet? Spuren führen auch nach Sachsen-Anhalt

Am 26. Juni vor 40 Jahren wurde der Stasi-Hauptmann Werner Teske wegen vermeintlichen Verrats in Leipzig hingerichtet. Die sorgsam verwischten Spuren des letzten Opfers der Todesstrafe in der DDR führen auch nach Sachsen-Anhalt.

Von Steffen Könau Aktualisiert: 27.06.2021, 14:15
Werner Teske
Werner Teske Foto: MFS/ Repro Könau

Neun Minuten nach zehn Uhr morgens tritt der Scharfrichter hinter sein Opfer. Sekunden zuvor erst hat Werner Teske erfahren, dass all sein Hoffen, sein Bangen und Beten vergebens gewesen sind. Der Vorsitzende des Staatsrates habe „von einer Gnadenentscheidung abgesehen“, bekommt der 37-jährige Familienvater mitgeteilt. Ein Arzt, ein Militärstaatsanwalt und ein Strafvollzugsbeamter stellen knapp die „Personengleichheit“ zwischen dem Häftling und dem mit Aktenzeichen OMS-1-01/81 zum Tode verurteilten Angeklagten fest. Der schmale Mann mit der hohen Stirn ist „Dr. Teske, Werner Siegfried, wohnhaft 1156 Berlin, Hendrichplatz 35“.