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Knochenfund bei Freyburg Vermisste Studentin aus Leipzig ist tot: Chronologie eines ungewöhnlichen Kriminalfalls

Nach dem Fund menschlicher Überreste bei Freyburg herrscht traurige Gewissheit: Die seit 2019 vermisste Leipziger Studentin Yolanda K. ist tot. Was passiert ist und warum der Fall immer noch Fragen aufwirft.

Aktualisiert: 03.03.2023, 10:48
Nach einem Knochenfund bei Freyburg steht fest, dass die vermisste Studentin Yolanda K. aus Leipzig tot ist.
Nach einem Knochenfund bei Freyburg steht fest, dass die vermisste Studentin Yolanda K. aus Leipzig tot ist. Foto: Polizei

Leipzig/Halle (Saale)/DUR – Sie wollte sich mit einer Freundin in Halle (Saale) treffen, doch dazu kam es nicht: Seit dem 25. September 2019 galt die Leipziger Studentin Yolanda K. als vermisst. Anfang März 2023 entdeckte ein Spaziergänger menschliche Überreste bei Freyburg. Laut Polizei handelt es sich um die Leiche der jungen Frau.

Vermisstenfall Yolanda K. im Überblick: Leipziger Studentin verschwand 2019

Yolanda K. soll ihre Wohnung in der Leipziger Körnerstraße am 25. September 2019 gegen 14.15 Uhr verlassen haben, um mit dem Bus zu Ikea nach Günthersdorf zu fahren. Um diese Uhrzeit konnte ihr Handy zum letzten Mal geortet werden. Ein Busfahrer bestätigte im Nachgang, dass die Studentin auf dem Weg nach Günthersdorf war. Laut Polizei gab es jedoch keine gesicherten Belege, dass sie den Möbelmarkt wirklich betreten hat.

Am gleichen Tag hatte sich Yolanda mit einer Freundin zu einem Treffen in Halle verabredet. Sie wollten gemeinsam einen Kinofilm im Rahmen der „Herbstsession“ der Kunsthochschule Burg Giebichenstein besuchen. Dazu kam es jedoch nicht. Drei Wochen nach dem Verschwinden der jungen Frau hatten Taucher in einem Weiher sowie dem Elster-Saale-Kanal nach Hinweisen gesucht.

Yolanda K. hatte gesundheitliche Probleme: Gibt es einen Zusammenhang mit ihrem Verschwinden?

Weil sie Yolanda nicht erreichen konnten, starteten ihre Freunde noch am Abend eine Suchaktion. Sie waren besorgt, da die Studentin unter gesundheitlichen Problemen litt.

Sie soll in der Vergangenheit bereits mehrfach Schwächeanfälle bis hin zur Ohnmacht gehabt haben. Einen Zusammenhang mit ihrem Verschwinden schlossen die Ermittler zunächst aus.

Aktenzeichen XY sucht nach Studentin aus Leipzig: Spuren führten ins Ausland

Knapp drei Jahre nach ihrem Verschwinden wurde der Vermisstenfall Yolanda K. in der ZDF-Sendung „XY … ungelöst“ erneut thematisiert. Laut den Ermittlern war Yolanda K. in der Vergangenheit gern verreist und hatte eine besondere Vorliebe für das Land Jordanien entwickelt.

Es stand daher zunächst der Verdacht im Raum, dass sie möglicherweise ins Ausland verschwunden sei. In ihrer Wohnung fanden die Ermittler Zugtickets nach Wien und Hannover. Zudem hatte sie kurz vor ihrem Verschwinden einen Flug nach Jordanien gebucht.

Es habe jedoch keine ungewöhnlichen Bewegungen auf ihrem Konto gegeben, zudem fand die Polizei neben diversen Bankkarten auch ihren Reisepass in ihrer Wohnung. Die Ermittler sahen die gebuchten Reisen als Beleg dafür, dass sie Pläne für die Zukunft hatte und glaubten daher nicht, dass sie freiwillig verschwunden ist.

Vermisstenfall Yolanda K.: Hinweise auf Verbindung zu Scientology

Familie und Freunde beschrieben Yolanda K. als einen sehr religiösen Menschen. Sie soll in der Vergangenheit Kontakt zu Scientology gehabt, sich aber schon vor einigen Jahren von der Sekte getrennt haben. Ein Zusammenhang mit ihrem Verschwinden konnte laut Polizei zunächst nicht ausgeschlossen werden.

Laut der MDR-Sendung „Kripo live“ sei im Laufe der Ermittlungen bekannt geworden, dass zumindest die Familie der Vermissten der umstrittenen Organisation nahestehe. Eine Spur führte nach Dänemark.

Vermisste Studentin aus Leipzig ist tot: Todesursache von Yolanda K. bislang unklar

Am 2. März 2023 teilte die Staatsanwaltschaft Leipzig mit, dass die menschlichen Überreste von Yolanda K. in einem Waldstück bei Freyburg entdeckt wurden. Die Ermittler schließen ein Fremdverschulden bislang aus.

Wie die Studentin ums Leben kam, ist bislang unklar. Mit weiteren Ergebnissen der rechtsmedizinischen Untersuchung der Knochen wird frühestens Ende März gerechnet.