Unister erhielt Fördermittel: Unister in Leipzig: Videoaufnahmen aus Venedig sollen Levy V. zeigen

Venedig/Leipzig - Im Fall des verunglückten Unister-Chefs Thomas Wagner ermittelt die Generalstaatsanwaltschaft gegen den vermeintlichen Kreditgeber Levy V., der Wagner in Venedig betrogen haben soll. Nun sind laut LVZ online Videoaufnahmen aus dem Hotel in Venedig aufgetaucht, die den Mann zeigen sollen. 

Italienische Behörden seien dabei, die Videoaufzeichnungen auszuwerten. Es wird vermutet, dass Levy V. Mitglied einer international agierenden Bande sein soll. Die sogenannten Rip-Deals sollen besonders in Nord-Italien gehäuft vorkommen, wie die deutsche Botschaft in Italien mitteilte.

Thomas Wagner war im Juli nach Venedig geflogen, um einen Kredit für seine finanziell angeschlagene Firma Unister zu beschaffen. Nachdem der Deal platzte und Wagner Falschgeld untergejubelt wurde, kam er beim Rückflug nach Leipzig ums Leben. Mit ihm starben Unister-Mitgesellschafter Oliver Schilling, ein Finanzberater und der Pilot.

Unister meldete kurz nach dem Tod Wagners Insolvenz an. Die Generalstaatsanwaltschaft in Dresden ermittelt wegen des Deals in Venedig gegen Unbekannt. 

Unterdessen teilte das Wirtschaftsministerium am Freitag mit, es seien vier Projekte von Unister unterstützt worden, zwei mit einem Volumen von sechs Millionen Euro seien bereits abgeschlossen. Unter anderem habe es sich um Lohnkostenzuschüsse für die Schaffung zusätzlicher Dauerarbeitsplätze gehandelt. Da Unister die Vorgaben eingehalten habe, müsse das Geld nicht zurückgezahlt werden.

Die Fördermittel stammten aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftstruktur“ und wurden jeweils zur Hälfte von Bund und Land finanziert, hieß es. Für zwei weitere Projekte wurden demnach 1,7 Millionen Euro bis 2018 zugesagt, aber noch nicht voll ausgezahlt.
(mz/ts)