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Straßenbahn-Video unbrauchbar Straßenbahn in Leipzig: Kontrolleur würgt Fahrgast - Suche nach Zeugen

21.07.2020, 16:59
Nach einer Auseinandersetzung zwischen einem Kontrolleur der Leipziger Verkehrsbetriebe und einem Fahrgast vor einer Leipziger Straßenbahn sucht die Polizei nach Zeugen.
Nach einer Auseinandersetzung zwischen einem Kontrolleur der Leipziger Verkehrsbetriebe und einem Fahrgast vor einer Leipziger Straßenbahn sucht die Polizei nach Zeugen. ZB

Leipzig - Nach dem Eklat um einen Fahrkartenkontrolleur, der einen Fahrgast einer Leipziger Straßenbahn gewürgt hatte, sucht die Polizei jetzt nach Zeugen und möglichen privaten Videoaufnahmen. Nach einer ersten Prüfung sei das vorhandene Videomaterial der Leipziger ‎Verkehrsbetriebe nicht verwertbar, teilte die Polizei am Dienstag mit. Man gehe derzeit von einem technischen Defekt aus, eventuell auch bei der Kamera. Derzeit versuchten Spezialisten, die Aufzeichnungen wiederherzustellen und auszuwerten‎.

Am vergangenen Donnerstag war es in Leipzig zu einer Auseinandersetzung zwischen dem 56 Jahre alten Kontrolleur und zwei Fahrgästen aus Australien und Island gekommen. Beide hatten offenbar kein gültiges Ticket und gaben angeblich falsche Adressen an. Laut unbestätigten Medienberichten sprachen die beiden kein Deutsch, der Kontrolleur habe sich geweigert, auf Englisch mit beiden zu kommunizieren.

Kontrolleur würgt Schwarzfahrer - Wie kam es zu dem Eklat?

Wie genau es schließlich zu einer körperlichen Auseinandersetzung kam, ist unklar. Auf einem Video, das ein zufällig anwesender Mitarbeiter des Leipziger Stadtmagazins „Kreuzer“ aufnahm, ist nur zu sehen, wie der Kontrolleur den 28 Jahre alten Australier fast bis zur Bewusstlosigkeit würgt und sich dabei weder von umstehenden Passanten noch von seinen eigenen Kollegen abbringen lässt. Auch Warnungen, dass der Mann in seinem Klammergriff ersticken konnte, ignorierte der Mann dabei offenbar.

Als die Polizei vor Ort eintraf, hatte sich die Lage jedoch schon wieder beruhigt. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung. Der Kontrolleur wurde in der Zwischenzeit vom Dienst suspendiert. Die Leipziger Verkehrsbetriebe distanzierten sich deutlich vom Verhalten ihres Mitarbeiters. (mz/dpa)