Schwimmhallen in Leipzig Schwimmhallen in Leipzig: Männliche Flüchtlinge in Damen-Dusche

Leipzig - Hinweisschilder auch auf Englisch, Handreichungen für die Bademeister in mehreren Sprachen: Damit wollen die Leipziger Sportbäder, Betreiber der kommunalen Bäder in der Stadt, auf ein Problem reagieren, das in Leipzig zunehmend für Aufregung sorgt: Migranten, überwiegend jung und männlich, dringen in Frauen-Umkleideräume ein, springen in Unterhose ins Becken oder ignorieren Anweisungen des Personals.
„Grabsch-Attacke“
„Grabsch-Attacke in Leipziger Schwimmhalle“ schrieb die Online-Ausgabe einer Zeitung am Mittwoch. Was war passiert? Die Leipziger Stadtverwaltung erklärte auf Anfrage, es gebe „vermehrt Verstöße gegen die Haus- und Badeordnung durch junge männliche Badegäste mit Migrationshintergrund“. In erster Linie handele es sich aber um „riskantes Verhalten am Becken“, also etwa Rennen, oder Lärm. Es habe auch Fälle gegeben, in denen Damen-Duschen und Umkleiden von Männern betreten worden seien. Alles in allem seien die Vorfälle „nicht flächendeckend aufgetreten, sondern nur punktuell“ - in zwei von acht Leipziger Schwimmhallen. Nach MZ-Informationen wurde in einem Fall eine Bad-Besucherin unsittlich berührt.
Dass sich die Vorfälle zum Teil mit mangelnder Kenntnis der Gepflogenheiten im Schwimmbad erklären lassen könnten, will die Stadt nicht bestätigen - zu groß ist die Angst, das könnte als Relativierung verstanden werden. Spätestens für das Betreten der Umkleidekabinen greift diese Erklärung ohnehin nicht mehr: „Das war gezielt“, sagte eine Mitarbeitern der MZ. „Jeder kann doch Piktogramme unterscheiden.“
Verhaltensregeln für Zuwanderer
Die Sportbäder haben nach Angaben einer Sprecherin nun einen „Schwimmhallen-Knigge“ erstellt. Darauf sind in acht Sprachen, darunter arabisch, englisch und französisch, ein Dutzend Verhaltensmaßregeln notiert. Zunächst ist der „Knigge“ nur intern gedacht - Mitarbeiter sollen damit im Falle eines Falles ausländische Besucher auf korrektes Verhalten hinweisen. Zum Beispiel, nicht in Unterwäsche zu baden, was laut Stadt „vereinzelt“ vorgekommen ist. An Broschüren, die Gästen in die Hand gedrückt werden können, wird noch gearbeitet. Die Eingangszone des Bades, in dem die meisten Vorfälle bekannt wurden, soll darüber hinaus mit einer Überwachungskamera ausgerüstet werden. (mz)