OB-Wahl in Leipzig Oberbürgermeisterwahl in Leipzig: CDU-Minister gewinnt erste Runde gegen Amtsinhaber

Leipzig - Sachsens Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (CDU) hat überraschend die erste Runde der Oberbürgermeisterwahl in Leipzig gewonnen. Der Jurist bekam 31,6 Prozent der Stimmen - und lag damit vor Amtsinhaber Burkhard Jung (SPD), der 29,8 Prozent erzielte. Weil keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit erreicht hat, wird es in vier Wochen eine zweite Runde geben.
In Sachsen gibt es keine Stichwahl, sondern alle Kandidaten können erneut antreten. Viel wird daher davon abhängen, was die anderen der insgesamt acht Bewerber für den Oberbürgermeister-Posten nun machen.
Das Ergebnis gilt als Überraschung. Das Leipziger Rathaus ist seit drei Jahrzehnten in der Hand der SPD. Eine Umfrage hatte den SPD-Mann Jung vor der Wahl am Sonntag noch weit vor Gemkow gesehen. Der 61-Jährige ist seit 2006 Rathauschef in Leipzig und bewirbt sich um eine dritte Amtszeit. Die Wahlbeteiligung lag bei 49,1 Prozent.
Das drittbeste Ergebnis erzielte mit 13,5 Prozent Franziska Riekewald von den Linken vor der Grünen-Bewerberin Katharina Krefft mit 12,0 Prozent. Der AfD-Kandidaten Christoph Neumann kam mit 8,7 Prozent nur auf ein einstelliges Ergebnis.
Der zweite Wahlgang am 1. März muss die Entscheidung bringen, ob tatsächlich erstmals seit drei Jahrzehnten nicht die SPD den Leipziger Oberbürgermeister stellt. Der Generalsekretär der sächsischen CDU, Alexander Dierks, gab sich optimistisch: Das Ergebnis des ersten Wahlgangs zeige, dass die Leipzigerinnen und Leipziger den Wechsel wollten, erklärte er.
In Sachsen gibt es keine Stichwahl, sondern alle Kandidaten können beim zweiten Wahlgang noch einmal antreten. Viel wird darum davon abhängen, wie die anderen der insgesamt acht Bewerber sich entscheiden.
Zur Wahl standen acht Bewerber: Amtsinhaber Burkhard Jung (SPD), bereits seit 2006 Rathauschef, trat zum dritten Mal an. Für die Grünen trat in Sachsens größter Metropole Katharina Krefft an, für die Linke kandidierte Franziska Riekewald. Die CDU schickte Sachsens Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow ins Rennen. Außerdem bewarben sich Christoph Neumann (AfD), Marcus Viefeld (FDP), Katharina Subat (Die Partei) sowie Ute-Elisabeth Gabelmann (Piraten) um den Posten im Rathaus.
Da keiner der Bewerber mehr als die Hälfte der gültigen Stimmen (absolute Mehrheit) erreicht hat, findet am 1. März 2020 ein zweiter Wahlgang statt. Siegerin bzw. Sieger dieser Wahl ist, wer die meisten gültigen Stimmen (einfache Mehrheit) erhält.
Bis zum 7. Februar 2020, 18 Uhr, können Wahlvorschläge für den zweiten Wahlgang zurückgezogen werden. Der Wahlausschuss bestätigt am 7. Februar 2020 in öffentlicher Sitzung, die zugelassenen Wahlvorschläge für den zweiten Wahlgang am 1. März.
Insgesamt waren 469.225 Leipzigerinnen und Leipziger aufgerufen, ihr Stadtoberhaupt zu wählen. Dem vorläufigem Ergebnis nach lag die Wahlbeteiligung bei 49,1 Prozent. (mz/dpa)
