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Neue Fahndung nötig Leipzig: Staatsanwalt lässt Rocker frei, jetzt wird öffentlich gefahndet

02.01.2017, 16:14
Wer Hinweise hat, soll sich bei der Polizei melden.
Wer Hinweise hat, soll sich bei der Polizei melden. Polizei

Leipzig - Die Staatsanwaltschaft Leipzig hat die Freilassung des wegen Mordverdachts gesuchten ehemaligen Leipziger Hells-Angels-Chefs verteidigt. Marcus Matz hatte im Sommer 2016 bereits in Untersuchungshaft gesessen, wurde dann aber freigelassen.

Jetzt wird mit einem neuen Haftbefehl nach dem untergetauchten 34-Jährigen gesucht. Er soll an einer Schießerei am 25. Juni 2016 in Leipzig beteiligt gewesen sein. Dabei wurde ein 27 Jahre altes Mitglied des Rockerclubs United Tribuns getötet, zwei weitere Männer erlitten Verletzungen.

Marcus Matz war im Juli aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Seither seien die Ermittlungen weitergegangen, es habe neue Anhaltspunkte gegeben, hieß es. Deshalb wurde ein neuer Haftbefehl erlassen. Doch der Mann ist verschwunden.

Im Sommer habe der Tatverdacht nicht untermauert werden können, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Ricardo Schulz, am Montag. Man sei daher verpflichtet gewesen, die Aufhebung des Haftbefehls zu beantragen. „Untersuchungshaft ist der stärkste Eingriff in die Persönlichkeitsrechte eines Jeden“, sagte Schulz. Wenn sich ein Verdacht nicht mit Tatsachen untersetzen ließe, müsse ein Haftbefehl aufgehoben worden.

Fahndung nach Auseinandersetzung zwischen Hells Angels und United Tribuns auf der Leipziger Eisenbahnstraße

Inzwischen hätten sich aber bei den Ermittlungen zu der Schießerei neue Erkenntnisse ergeben. Bereits im November sei daher ein neuer Haftbefehl erlassen worden. Weil der 34-Jährige untergetaucht sei, werde nun öffentlich nach ihm gefahndet. Welche neuen Erkenntnisse die Ermittler genau haben, sagte Schulz nicht. Auf der Homepage des LKA wird vom „dringenden Tatverdacht des gemeinschaftlichen Mordes“ geschrieben.

Am 25. Juni war es in der Leipziger Eisenbahnstraße zu einer Auseinandersetzung zwischen den verfeindeten Rockergruppen Hells Angels und den United Tribuns gekommen. Dabei wurde ein 27-Jähriger der United Tribuns getötet, zwei weitere Männer wurden zum Teil schwer verletzt. Wegen der Todesschüsse sitzt ein weiterer Rocker in Untersuchungshaft. Der 30-Jährige war im Sommer kurz nach der Tat festgenommen worden.

Hinweise nehmen das LKA Sachsen unter Tel. 0800/855 20 55 oder per Mail sowie jalle Polizeidienststellen entgegen. (mz/dpa)