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Investoren-Show bei Vox Höhle der Löwen bei Vox: Zwei Leipziger stellen Twin-Bottle und Twin-Baby vor

Von Steffen Höhne 29.08.2016, 17:08
Denis (links) und Matthieu Kanzler haben eine bruchsichere Glasflasche entwickelt. Der Test wird aus 1,5 Metern Höhe gemacht.
Denis (links) und Matthieu Kanzler haben eine bruchsichere Glasflasche entwickelt. Der Test wird aus 1,5 Metern Höhe gemacht. Twin-Bottle

Leipzig - Viele Mütter und Väter werden diese Situation kennen: Das Kind hält eine Glasflasche in den Händen, spielt damit und zack: Das gute Stück fällt runter und zerspringt in tausend Scherben. Baby-Flaschen sind daher fast ausnahmslos aus Plastik. Doch auch Kunststoff sehen nicht wenige Konsumenten kritisch. Es tobt seit Jahren eine Diskussion, ob gesundheitsgefährdende Chemikalien wie Weichmacher aus dem Material in ein Getränk übergehen können. Die Zwillinge Denis und Matthieu Kanzler haben daraus eine Geschäftsidee entworfen, die das Problem lösen soll: Twin-Bottle und Twin-Baby. Der Name Zwillingsflasche weist bereits auf das Konzept hin: Eine Glasflasche erhält eine Kunststoff-Hülle.

In der „Höhle der Löwen“ treffen die Leipziger auf fünf vermögende Unternehmer

Am Dienstagabend präsentieren die zwei Leipziger Gründer ihr Konzept auf der Investoren-Show „Die Höhle der Löwen“ des Fernsehsenders Vox. Die „Löwen“ sind fünf vermögende Unternehmer, darunter auch der umstrittene Ex-AWD-Chef Carsten Maschmeyer, die die Geschäftsidee entweder zerreißen oder für gut befinden und ihr Geld investieren.

Die Kanzler-Brüder (28), beide haben Sport und Physik für das Lehramt studiert, benötigten für die Konstruktion der Twin-Bottle nur einige Wochen. Der Prototyp: Eine Glasflasche wird in einen Kunststoff-Behälter gesteckt, am Boden und am Kopf schützt Kork das Gefäß und verleiht ihm Stabilität. Ein raffinierter Feder-Verschluss sorgt dafür, dass sich die „Zwillinge“ gemeinsam öffnen lassen. Dass das System auch funktioniert, dafür führt Denis Kanzler einen einfachen Beweis: Er hält seine Twin-Bottle gut einen Meter hoch und lässt sie auf einen Steinfußboden fallen.

Twin-Bottle und Twin-Baby: Unterlagen beim Patentamt eingereicht

Sowohl Plastik als auch das Glas bestehen diesen Abwurf unbeschadet. Beim deutschen Patentamt haben die Kanzlers bereits ihre Unterlagen für diese praktische Neuerung eingereicht. „Mehr als 100 Seiten umfasste die Patentschrift“, sagt Denis Kanzler. Im Herbst 2017 wollen die Brüder zunächst mit der Twin-Baby auf den Markt gehen. Doch um eine Fertigung aufzubauen, benötigen sie nach Denis Kanzlers Rechnung zunächst 200.000 Euro Kapital. „Die Werkzeuge zum Spritzen der Kunststoffbehälter kosten mehrere zehntausend Euro“, erläutert der Gründer.

In ihrem Business Plan rechnen die Jung-Unternehmer mit Verkaufserlösen von 35 Euro je Twin-Bottle und 20 bis 25 Euro für eine Baby-Twin. Dem Chef der Drogeriekette DM hat Kanzler bereits eine kleine Flasche in die Hand gedrückt. „Doch von ihm habe ich bisher keine Antwort erhalten“, so Kanzler. Zudem ist er mit großen Einzelhändlern im Gespräch, ob sie zunächst die Baby-Twin in ihr Sortiment aufnehmen wollen. Mit der Order einer großen Supermarkt-Kette ließen sich die Investitionen auch über eine Bank finanzieren. Zudem werden von Kanzler Investoren aus dem anthroposophischen Bereich angesprochen.

Als Anthroposophen sind die Vox-Investoren Maschmeyer & Co. bisher noch nicht aufgefallen. Doch vielleicht gewinnen sie auch so Gefallen an der Geschäftsidee der Leipziger. (mz)