1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Leipzig
  6. >
  7. Erben betrogen: Ermittler soll mindestens 1,6 Millionen Euro veruntreut haben

EIL

Richter in Leipzig ordnet Haft an Erben betrogen: Ermittler soll mindestens 1,6 Millionen Euro veruntreut haben

Nach dem Tod eines Menschen stehen seine Erben nicht immer zweifelsfrei fest. Deshalb gibt es Ermittler, die nach den rechtmäßigen Erben suchen. In Sachsen wird nun gegen einen Ermittler ermittelt.

Von dpa/DUR 08.11.2024, 10:03
Ein Erbenermittler sitzt in in Leipzig U-Haft, weil er mindestens 1,6 Millionen Euro Geld veruntreut haben soll.
Ein Erbenermittler sitzt in in Leipzig U-Haft, weil er mindestens 1,6 Millionen Euro Geld veruntreut haben soll. Symbolbild: Oliver Berg/dpa

Leipzig. - Ein sogenannter Erbenermittler soll mindestens 1,6 Millionen Euro aus diversen Nachlässen nicht an die Erben ausgezahlt, sondern für sich behalten haben.

Erbenermittler in Österreich festgenommen - Haft in Leipzig

Die Staatsanwaltschaft Leipzig wirft dem 65 Jahre alten Deutschen Untreue vor. Wie die Behörde mitteilte, wurde der Mann schon Mitte Juni aufgrund eines internationalen Haftbefehles in Österreich festgenommen. Zeitgleich erfolgten Durchsuchungen an mehreren Standorten in Deutschland, Österreich und Slowenien. 

Lesen Sie auch: Erbenermittler: Wer hat Anspruch auf Ermittlungsergebnisse?

Laut Staatsanwaltschaft wurden Beweismittel und Vermögenswerte gesichert. Ende Oktober lieferte Österreich den Beschuldigten aus. Der Haftrichter in Leipzig entschied, dass der Mann in Haft bleibt. Weitere Angaben zur Person wurden nicht gemacht.

Erbenermittler in Leipzig in Haft: Betrug in 29 Fällen?

Den Ermittlungen zufolge soll er in mindestens 29 Fällen Geldbeträge nicht weitergereicht haben, die ihm aus Nachlässen übergeben wurden. Erbenermittler haben den Auftrag, nach rechtmäßigen Erben eines Verstorbenen zu suchen. 

Lesen Sie auch: Sie haben Geld zu verteilen: So stöbern die Stammbaum-Detektive unbekannte Erben auf

Die Taten habe er unter dem Deckmantel verschiedener Gesellschaften als deren Geschäftsführer ausgeführt, hieß es. Zur Verschleierung seiner Handlungen habe er diverse Umfirmierungen, Sitzverlegungen und Neugründungen von Gesellschaften im In- und Ausland veranlasst.