Jubiläumskonzert Die Toten Hosen feiern auf der Festwiese in Leipzig mit Zehntausenden Fans
Mit einem Mega-Konzert vor knapp 55.000 Fans haben die Toten Hosen am Samstag auf der Festwiese in Leipzig ihr 40-jähriges Bandjubiläum gefeiert. Die Düsseldorfer Band um Campino begeisterte ihre Fans mit zahlreichen Hits und Klassikern aus der Bandgeschichte. Dank mehrerer hochkarätiger Vorbands kam in Leipzig echtes Festivalfeeling auf.
Leipzig/DUR/slo – Die Toten Hosen haben in Leipzig mit zahlreichen Fans ihr 40-jähriges Bandjubiläum gefeiert. Nach Informationen des Konzertveranstalters sahen knapp 55.000 Menschen die Düsseldorfer Punk-Rock-Band auf der Festwiese – und dürften ihr Kommen nicht bereut haben.
Denn Campino und Co. spielten sich einmal quer durch die Bandgeschichte. Von den Anfängen mit „Opel Gang“ über „Alles aus Liebe“ und „Auswärtsspiel“ bis hin zur aktuellen Marteria-Kooperation „Scheiss Wessis“ – in mehr als zwei Stunden Spielzeit fehlte kaum ein Hit – lediglich den „eisgekühlten Bommerlunder“ mussten die Fans selbst intonieren. Das Lied hatte das Publikum zugunsten von „10 kleine Jägermeister“ selbst abgewählt.
Campino erinnerte zwischen den Songs immer wieder an frühere Auftritte in Leipzig. Ans erste Leipzig-Konzert 1990 habe er Null Erinnerung. In Leipzig habe die Band in den 90ern auch ihr wohl peinlichstes Konzert gespielt – mit einem Sound der so mies gewesen sein muss, dass sich die Band selbst geschämt habe.
Die Toten Hosen auf der Festwiese Leipzig - aus den Punks sind längst Profis geworden
Solche Zeiten sind inzwischen aber längst vorbei. Aus den Punkern von einst sind Profis geworden. Statt kleiner Hallen füllen die „Hosen“ längst die großen Arenen, die Konzerte sind perfekt durchgeplant, bis hin zur großen Videowand. Auch die Bierpreise von stolzen 11 Euro pro Liter sind inzwischen alles andere als Punk. Auch die Verspieler gibt es kaum – nur Campino vergisst auch nach 40 Jahren immer noch ab und zu den Einsatz oder den richtigen Text.
Die Fans stört das aber keineswegs. ‚Bei den Toten Hosen treffen sich längst Generationen. Zur 40 Jahre-Tour bringen die Jugendlichen von einst längst ihre Kinder mit. 60-Jährige feiern wilden Pogo, Eltern halten vor der Bühne stolz ihre Töchter auf den Schultern. Und Textsicher sind die Hosen-Fans sowieso: Bei vielen der alten Klassiker ist das Publikum mindestens so laut wie die Band.
Die Toten Hosen genießen dabei nach zwei Jahren Corona jede Minute. Und das so sehr, dass die Band am Ende unerlaubt überzieht. Auch wenn der Zapfenstreich auf der Festwiese mitten in Leipzig streng ist, kommt die Band Punkt 23 Uhr noch einmal zur dritten Zugabe heraus. „Rausschmeißermusik“ meint Campino – doch gehen will da eigentlich niemand.
Dabei haben die Fans zu dem Zeitpunkt schon mindestens sechs Stunden Konzert hinter sich. Gleich drei Vorbands hatten die Düsseldorfer eingeladen. Auf den Niederländer Tim Vantol folgen Thees Uhlmann und Feine Sahne Fischfilet, die längst selbst Headliner-Status haben. So erzeugen die Bands echtes Festival-Feeling auf der Leipziger Festwiese.