Leipziger in Sonderisolierzimmer Coronavirus in Deutschland: Corona-Infektion in Leipzig nachgewiesen, zweiter Fall in Sachsen

Leipzig - In Sachsen gibt es einen zweiten bestätigten Corona-Fall. Ein Leipziger, der am Donnerstagabend positiv auf das Virus Sars-CoV-2 getestet wurde, liegt seit Freitagmittag im Leipziger St. Georg Klinikum. Er sei in einem Sonderisolierzimmer untergebracht, sagte eine Krankenhaussprecherin. Der Leipziger war von einer Urlaubsreise aus Südtirol mit Fieber und Krankheitssymptomen zurückgekehrt. „Sein Zustand ist den Umständen entsprechend nicht kritisch“, sagte Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) am Freitag. Das Alter des Mannes wurde nicht genannt.
Die wichtigsten Kontaktpersonen des Leipzigers wurden bereits ermittelt, isoliert und werden derzeit getestet. Die Nachverfolgung und Unterbrechung der Infektionskette sei eine der wichtigsten Maßnahmen bei der Eindämmung der Infektion, so Köpping.
Nach der zweiten nachgewiesenen Coronavirus-Infektion in Sachsen arbeiten die Labore im Freistaat auf Hochtouren. Wie Köpping sagte, wurden bis zum Donnerstagabend 248 Tests mit negativem Ergebnis bei der Landesuntersuchungsanstalt durchgeführt. Sie stammten von 227 Personen. In den Krankenhäusern werden zudem weitere Tests durchgeführt.
Zweiter Coronavirus-Fall in Sachsen nachgewiesen
Das Kultusministerium Sachsen untersagt wegen der Coronavirus-Gefahr Klassenfahrten in Risikogebiete. Bis Ende April sollen Schulleitungen Klassenfahrten, Schüleraustausche und Studienfahrten in Risikogebiete absagen, teilte das Ministerium am Freitag mit. Schulische Reisen nach Italien, China oder Südkorea seien außerdem untersagt. Stornierungskosten würden vom Freistaat übernommen.
Am Montag war in Sachsen eine erste Infektion mit dem neuartigen Coronavirus nachgewiesen worden. Es handelte sich um einen 67 Jahre alten Rentner aus dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Er war zuvor mit einer Gruppe Busreisender in Italien gewesen. Die Mitreisenden aus der Region sowie gut 20 Kontaktpersonen wurden bereits negativ auf das neuartige Corona-Virus getestet.
Zahl der bestätigten Infektionen in Deutschland wächst weiter
Köpping rechnet damit, dass der Engpass bei Desinfektionsmitteln im Freistaat bald behoben ist. Apotheken dürften die Mittel nun selbst herstellen. Zudem müht sich Sachsen um die Beschaffung von mancherorts fehlender Schutzkleidung für Arztpraxen und Krankenhäuser. Der Bedarf wurde bereits an den Bund gemeldet, der die Ausrüstung zentral beschaffen will. Zudem werde geprüft, ob Firmen in Sachsen Schutzkleidung produzieren könnten. „Wir versuchen auf allen Wegen, zusätzlich Schutzbekleidung zu bekommen“, erklärte die Gesundheitsministerin.
Südtirol war am Donnerstagabend vom Robert-Koch-Institut (RKI) als Risikogebiet eingestuft worden. Daneben gelten auch die italienischen Regionen Emilia-Romagna, Lombardei und die Stadt Vo in der Provinz Padua in der Region Venetien als Risikogebiete - ebenso wie Regionen in China, Südkorea und dem Iran. Am Freitagmorgen lag die Zahl der bestätigten Infektionen in Deutschland bei 534, wie das RKI mitteilte. (dpa)