Burkhard Jung Burkhard Jung: Leipzigs Oberbürgermeister liebäugelt mit Präsenten-Posten

Leipzig - Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) ist vom Sächsischen Städte- und Gemeindetag als neuer Präsident des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (OSV) vorgeschlagen worden.
„Mehr kann ich zur Zeit noch nicht sagen“, teilte Jung am Dienstag auf Anfrage mit - er ließ somit zunächst offen, ob er Interesse an einer Kandidatur für das im kommenden Jahr zu besetzende Amt hat. „Das muss immer wohl bedacht sein und in den nächsten Wochen geprüft werden“, betonte Jung.
Die Amtszeit des 60-Jährigen als Oberbürgermeister läuft eigentlich noch bis 2020. Zunächst hatten die „Leipziger Volkszeitung“ und die „Freie Presse“ berichtet.
Zu seinem Geburtstag Anfang März hatte der OB gesagt, er wolle 2020 noch einmal für das Amt kandidieren. Das wäre dann hinfällig, wenn er tatsächlich zum geschäftsführenden Vorstandsmitglied des OSV gewählt würde und die Wahl annimmt. Der derzeitige Amtsinhaber, der frühere CDU-Landrat Michael Ermrich (64), soll im kommenden Jahr in den Ruhestand gehen.
Über den neuen OSV-Präsidenten wird die Verbandsversammlung des Sparkassenverbandes im Oktober entscheiden. Ihr gehören die Vorstandsvorsitzenden aller 45 öffentlich-rechtlichen Sparkassen in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt sowie die Bürgermeister und Landräte der Verwaltungen an, die Träger der Sparkassen sind.
Der neue OSV-Präsident soll Mitte 2019 die Amtsgeschäfte übernehmen. Laut LVZ ist der Posten beim OSV mit rund 400.000 Euro dotiert, was gut dem doppelten Einkommen des Leipziger Rathauschefs entspricht.
Den Blättern zufolge hat auch der Bautzner Landrat Michael Harig (CDU) seinen Hut in den Ring geworfen. Er hat demzufolge die Unterstützung des Sächsischen Landkreistages. Der 57-Jährige ist Vorsitzender des Verbandsvorstands des OSV. Dem Gremium gehört auch Jung als einfaches Mitglied an.
Der OSV selbst äußerte sich nicht zu dem Vorgang. Eine Sprecherin verwies auf die Satzung des Verbandes, in der die Formalitäten zur Wahl geregelt seien. „Für den Vorschlag des Verbandsvorstandes haben die kommunalen Mitglieder über den Kommunalausschuss ein erstes Vorschlagsrecht“, heißt es dort.
Ermrich führt den Verband seit Juni 2013. Zuvor war er fast 22 Jahre Landrat des Kreises Wernigerode sowie des im Jahr 2007 daraus hervorgegangenen Landkreises Harz.