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Appell an Bürger Appell an Bürger: Erstmals südafrikanische Corona-Mutation in Leipzig entdeckt

21.01.2021, 10:28
Ein Banner am Neuen Rathaus in Leipzig wirbt für Zusammenhalt.
Ein Banner am Neuen Rathaus in Leipzig wirbt für Zusammenhalt. www.imago-images.de

Leipzig - Erstmals ist in Sachsen eine südafrikanische Variante des Coronavirus aufgetreten. Die Mutation gilt als deutlich ansteckender als das bisher im Freistaat verbreitete Virus.

Betroffen ist ein Patient, der ambulant am Leipziger Universitätsklinikum behandelt wurde. Das Virus sei im Zuge eines Routine-Screenings aller Patienten nachgewiesen worden, informierte das Universitätsklinikum am Donnerstag.

Es handle sich um den ersten Nachweis dieser Virusvariante in Sachsen, bestätigte das Gesundheitsministerium auf Anfrage in Dresden.

Jung: Sich selbst und andere schützen

„Es kommt jetzt mehr denn je auf jeden Einzelnen an, sich selbst und andere Menschen zu schützen und die Verbreitung des Virus weiter einzudämmen“, mahnte Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD). Nach Bekanntwerden des Falles seien strenge Quarantäne-Maßnahmen verhängt und die Nachverfolgung des Infektionsweges eingeleitet worden.

Laut Uniklinikum handelt es sich „mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit“ um den Stamm B.1.351. Diese Variante sei vor allem in Südafrika verbreitet. „Eine vollständige Sequenzierung des Virusgenoms der nun nachgewiesenen Virusvariante ist in Arbeit“, sagte die kommissarische Leiterin der Virologie am Uniklinikum, Corinna Pietsch. Es müsse geklärt werden, ob weitere Kontaktpersonen mit dem mutierten Virus infiziert seien.

Hinweise auf Beeinträchtigung des Impfstoffs

„Daten aus anderen Ländern weisen darauf hin, dass diese Virusvariante ansteckender und damit letztendlich leider für die Bevölkerung auch gefährlicher ist, weil sich mehr Menschen infizieren und erkranken“, bemerkte Pietsch. Zudem gebe es Hinweise, dass die Wirksamkeit der Impfstoffe beeinträchtigt sein könnte.

Die Südafrika-Variante B.1.351 des Coronavirus war vor mehr als einer Woche erstmals in Baden-Württemberg nachgewiesen worden. Erkrankt war den Angaben zufolge eine Person, die mit ihrer Familie von einem längeren Aufenthalt in Südafrika zurückgekehrt war. In Sachsen war bereits Anfang des Monats eine neue Variante des Virus aus Großbritannien bei einem Patienten aus Dresden aufgetreten. (dpa)