Ukrainische Fluggesellschaft Antonov am Airport Leipzig/Halle: Warum die Airline für den Flughafen so wichtig ist
Der Flughafen Leipzig/Halle hat sich für Antonov zu einem neuen Zuhause entwickelt. Doch was macht die ukrainische Airline eigentlich genau am Flughafen?
Halle (Saale)/Leipzig/DUR. Seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine wurde der Flughafen Leipzig/Halle für Antonov Airlines zu einer zweiten Heimat. Pro Woche starten und landen hier im Schnitt zehn Maschinen der Frachtfluggesellschaft. Für die Airline ist die Zusammenarbeit essenziell, denn ohne den Flughafen Leipzig/Halle geht bei Antonov Airlines nichts.
Eigentlich sollte der Flughafen Leipzig/Halle nur "vorübergehend als Basisflughafen für unsere Flugzeuge dienen", wie Valeria Ihnatenko gegenüber der Leipziger Volkszeitung sagt. Sie arbeitet seit mehr als vier Jahren bei Antonov in Kiew und betont, wie wichtig die Kooperation mit dem Flughafen sei: "Aufgrund des geschlossenen Luftraums in der Ukraine können wir keine ukrainischen Flughäfen nutzen."
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Antonov Airlines: Partnerschaft mit Flughafen Leipzig/Halle und der Nato
Durch die Deutsch-Ukrainische-Partnerschaft war es Antonov möglich, am Flughafen Leipzig/Halle eine Wartungsbasis für die Flotte zu errichten. Doch Antonov Airlines spielte schon viel früher eine große Rolle am Airport: Seit 2006 hat die ukrainische Fluggesellschaft ein Kooperationsabkommen mit der Nato, seitdem sind Antonov-Flieger regelmäßig am Flughafen anzutreffen.
„Nach Beginn des russischen Angriffskrieges und der Zerstörung der Anlagen am Heimatflughafen in Hostomel bot sich der Flughafen Leipzig/Halle, nicht zuletzt aufgrund der hier bereits vorhandenen Strukturen, als 'zweite Heimat-Basis' für die Dauer des Krieges an“, so Uwe Schuhart, Konzernpressesprecher der Mitteldeutschen Flughafen AG, gegenüber der LVZ.
AN-225: Größte Flugzeug der Welt sollte vor Zerstörung zum Flughafen Leipzig/Halle kommen
Zur ukrainischen Airline Antonov gehört auch die AN-225. Sie ist das größte Flugzeug der Welt und ein Einzelstück. Bei einem russischen Angriff auf den Flughafen Hostomel bei Kiew wurde die Maschine jedoch zerstört. Das Flugzeug brannte am 24. Februar 2022 komplett in seinem Hangar aus.
Doch damals gab es Pläne das Flugzeug zu retten und es nach Leipzig zu bringen. Diese scheiterten, laut Vorwürfen eines Piloten, jedoch an einem ausgebauten Triebwerk.
Was in der Basis von Antonov am Flughafen Leipzig/Halle alles gemacht wird
Im Südbereich des Flughafens befindet sich die Basis von Antonov Airlines. Auf dem Stützpunkt werden hauptsächlich Wartungsarbeiten von Flug- und Technikcrews an den fünf noch verbliebenen AN-124 durchgeführt. Aber auch Spezialisten aus dem kaufmännischen und operativen Bereich arbeiten hier, durch sie kann ein reibungsloser Flugverkehr gewährleistet werden.
Auch russische Antonov-Maschinen sind am Flughafen - und bringen richtig Geld ein
Wegen des EU-Flugverbots parken seit zwei Jahren aber auch drei russische Antonov-Maschinen am Airport Leipzig/Halle. Durch die Sanktionen der EU wurden ausgerechnet drei Riesenflieger der Volga-Dnepr-Gruppe vom Typ Antonov 124, dem größten je in Serie gebauten Frachtflugzeug der Welt, am Flughafen festgesetzt. Seitdem befinden sich die Frachter im Stillstand.
Doch am Airport stören die Maschinen nicht, denn die russischen Eigner müssen weiterhin Standgebühren für die Flieger bezahlen - und das lohnt sich für den Flughafen Leipzig/Halle.
Welche Fracht befördert Antonov Airlines?
Antonov Airlines führt vom Airport aus hauptsächlich Charterbeförderungen von kommerzieller Luftfracht durch. Luft- und Raumfahrt, Energie- und Automobilindustrie oder die Schifffahrt - sie alle gehören zu den Kunden von Antonov. Aber auch Nato-Missionen oder humanitäre Flüge für die Ukraine werden von hier aus abgewickelt.